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Medien Medien: «Goldene Feder» würdigt das Wort

Von Dorit Koch 20.05.2005, 09:41
Die Schauspielerin Christiane Hörbiger zeigt am Donnerstag (19.05.2005) in Hamburg die soeben erhaltene «Goldene Feder» in der Kategorie «Schauspiel». (Foto: dpa)
Die Schauspielerin Christiane Hörbiger zeigt am Donnerstag (19.05.2005) in Hamburg die soeben erhaltene «Goldene Feder» in der Kategorie «Schauspiel». (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Die «Volksbibel», deren 250 000 Exemplare innerhalb von dreiWochen vergriffen waren, gehörte zu den sechs Gewinnern derAuszeichnung der Verlegerfamilie Bauer. Rund 400 Gäste aus Politik,Wirtschaft, Medien und Show waren in die Handelskammer gekommen, umdie Übergabe der Trophäen an Maler Jörg Immendorff, SchauspielerinChristiane Hörbiger, die Autoren Frank Schätzing («Der Schwarm») undPaulo Coelho («Der Zahir») sowie den Sylter Gastronom Herbert Seckler(«Sansibar») zu feiern. Und nicht nur die Preisträger sorgten fürBlitzlichtgewitter auf dem - wie die Verlagsfarbe - blauen Teppich,auch die Laudatorinnen Veronica Ferres und Hannelore Elsner zogen dieBlicke auf sich.

Gleich zum Auftakt der dreistündigen, von Johannes B. Kernermoderierten Gala würdigte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust die«Grand Dame» des österreichischen Films, Christiane Hörbiger, die ihr50-jähriges Bühnen- und Leinwandjubiläum feiert. «Sie hat den MidasTouch: Was sie mit ihrem überzeugenden Talent berührt, wird zu Gold»,meinte Beust. Zu einem bewegenden Moment kam es, als sich der schwererkrankte und im Rollstuhl sitzende Maler Jörg Immendorff unterTränen bei seiner Frau Oda bedankte, «ohne deren Liebe und Kraft ichdiese Zeit nicht meistern könnte». Schauspielerin Veronica Ferresnannte den für sein Lebenswerk geehrten Künstler «streitbar,lebenshungrig, unbestechlich und sensibel».

Mit einer amüsanten Ansprache feierte Journalist Claus Jacobi denSylter Gastronom Herbert Seckler, dessen berühmte «Sansibar» in denDünen der Nordsee-Insel immer Saison hat. «Fürs Geschäft ist seineSeele noch wichtiger als seine Seezunge», lobte Jacobi die «Insel-Legende». Seckler sei ein großer Kommunikator und bringe Leutezusammen, die einander sonst nie begegnet wären. Über das Wort«Kommunikation» machte sich der «Bild»-Kolumnist dann noch seineeigenen Gedanken: «In meiner Jugend stand das Wort imFremdwörterlexikon. Wenn man mich gefragt hätte, haben Sie heuteschon kommuniziert, hätte ich etwas Unanständiges vermutet.»

Autor Schätzing erhielt mit dem Preis der Bauer-Verlagsgruppe fürMenschen, «die in und mit den Medien dauerhafte Erfolge erzielenkonnten», eine der ersten Auszeichnungen für seinen Science-Fiction-Roman «Der Schwarm». Das 1000-Seiten-Werk rangiert seit etlichenMonaten in den Bestsellerlisten. Nachdem Schauspielerin Anna Thalbachsein Buch als «gerade beängstigend aktuell» gewürdigt hatte, bedanktesich der Kölner Autor mit einer kleinen Anspielung auf die gegen ihnerhobenen Plagiatsvorwürfe: «Wir versuchen ja immer, uns nicht mitfremden Federn zu schmücken. Heute mache ich eine Ausnahme.»

Gleich nach Schätzing durfte sich sein Schriftstellerkollege PauloCoelho («Der Zahir») über die «Goldene Feder» - «die er schon längsthat» (Hannelore Elsner) - freuen. Der brasilianische Autor von Werkenwie «Der Alchimist» oder «Handbuch des Kriegers des Lichts» bedanktesich bei Deutschland - als «wundervolles Land, das immer die Armeoffen hält für mich».