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MDR MDR: Ganz viel Musik im Info-Radio

Von JAKOB MASCHKE 27.10.2011, 19:39
Blick auf das MDR-Funkhaus (r.) und die Georg-Friedrich-Händel-Halle (l.) an der Spitze in Halle. (ARCHIVFOTO: GÜNTER BAUER)
Blick auf das MDR-Funkhaus (r.) und die Georg-Friedrich-Händel-Halle (l.) an der Spitze in Halle. (ARCHIVFOTO: GÜNTER BAUER) CARDO

Halle (Saale)/MZ. - Mehrere Stunden Notprogramm: Der Bombenfund legt den Sendebetrieb in der MDR-Hörfunkzentrale in Halle für mehrere Stunden lahm. "Um 11.15 Uhr hat uns die Einsatzleitung über die Gefahrensituation informiert", sagt Hörfunkdirektor Johann Michael Möller. Zwei Stunden und einige Krisensitzungen später ist klar: Das Gebäude in der Gerberstraße muss geräumt werden. Ein großer Schritt, schließlich produzieren dort vier Radiosender ihr Programm, das in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt gesendet wird.

350 Mitarbeiter packen ihre Sachen. Unter ihnen auch Jana Hahn, Programmchefin von MDR Info. "Wir waren alle ziemlich aufgeregt." Draußen harren die Radioleute in sicherer Entfernung aus und diskutieren. Drinnen läuft das Programm von alleine: Ab 15 Uhr senden die in Halle produzierten MDR-Sender Jump, Figaro, Sputnik und Info aus der Konserve. Ein vorproduziertes Notprogramm ohne Nachrichten und Verkehrsfunk bietet den die Hörern Unterhaltung.

Auf der Frequenz von MDR Info wird dagegen - Nomen est Omen - nicht auf aktuelle Informationen verzichtet: MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt übernimmt das Programm und die Live-Berichterstattung von seiner Sendezentrale in Magdeburg aus. "Die haben sogar ein Hörmobil nach Halle geschickt, um brandaktuell vom Bombenfund zu berichten", erzählt Programmchefin Hahn. Und so sendet der Informationskanal nicht nur live weiter, sondern zum ersten Mal tagsüber stundenlang Musik. "Anfang der Neunziger gab es mal Jazznächte, aber in der Form ist das schon einer Premiere", so Hahn.

Trotzdem macht sie sich Sorgen, als sie gegen 18 Uhr immer noch nicht weiß, wann das normale Programm wieder aufgenommen werden kann. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, als ich von der Bombenentschärfung erfahren habe und wir wieder in die Zentrale konnten. Denn wir mussten ab 23 Uhr in zehn Bundesländer die ARD-Infonacht übertragen - eine richtig große Sache für uns."

Gegen 19 Uhr geht der normale Arbeits-Alltag für die Radioleute wieder los. Manches dauert länger - etwa, die Nachrichtenlage nachzuarbeiten - manches kann sofort wieder losgehen - Unterhaltungssendungen und Musikshows.

Hörfunkdirektor Möller lobt die Einsatzleitung: "Das war von vorne bis hinten gut organisiert, wir waren immer über alles im Bilde und konnten gut reagieren."