Matthias Schweighöfer über die Dreharbeiten zu «Fata Morgana»
München/dpa. - Die Dreharbeiten für den Film «Fata Morgana» in der Wüste von Marokko waren für den Schauspieler Matthias Schweighöfer ziemlich hart. «Ich fand sie super-extrem, sagte Schweighöfer im dpa-Interview. Auch für das Team seien die zweieinhalb Monate nicht leicht gewesen. «Es haben sich alle schon gut zusammengerissen, aber für jeden war es zehrend.» Schweighöfer spielt in dem Kinodebüt von Simon Groß einen jungen Mann, der sich mit seiner Freundin (Marie Zielcke) in der Wüste verirrt und auf die Hilfe eines mysteriösen Fremden angewiesen ist.
Die Wüste als Drehort scheint auf den ersten Blick ja sehr spannend und wild-romantisch zu sein. Mit welchen Problemen hatten sie denn zu kämpfen?
Schweighöfer: «Zu der Zeit regnete es zum ersten Mal seit 25 Jahren in der Wüste, was uns immens Probleme bereitete, weil die LKWs im Sand immer wieder eingesackt sind. Es raubte einfach so viel Zeit. Auch die danach folgenden Sandstürme haben unheimlich aufgehalten. Wir hatten manchmal drei Tage Unterbrechungen. Wenn man davon ausgeht, dass man zwei Monate nach Marokko reist und im Endeffekt werden es fast drei, dann ist das natürlich eine extreme Zeit. Es wurde ja auch immer heißer, man merkte das richtig.»
Das hört sich sehr anstrengend an.
Schweighöfer: «Das ist richtig, dieses Land schlaucht echt, weil es so extrem ist, weil man das auch nicht kennt. Man ist das ja gar nicht gewohnt. Eine kalte Apfelsaftschorle trinken, das gibt es da gar nicht. In Marrakkesch gibt's so was, aber nicht in der Wüste. Es war wirklich jeden Tag Staub, Sand. Ich werde nie in meinem Leben vergessen, wie ich nach zweieinhalb Monaten zum ersten Mal wieder Grün gesehen habe, grüne Bäume auf der Fahrt hoch in den Norden. Das war unglaublich. Zum ersten Mal wieder grün!»
Wie haben Sie ihre Freizeit verbracht?
Schweighöfer: «Es gab keinen Fernseher, nichts. Wir haben ganz wenig Musik gehört. Da gab es nur Bücher und das wars. Ich habe mich gefreut, wenn ich mal den Jeep bekommen habe, dann bin ich irgendwo hingefahren in die Wüste oder in ein paar Steinbrüche, um einfach mal wieder andere Bilder zu sehen außer nur Sand. Ich war auch jeden Morgen joggen. Nachts waren es immer Minusgrade, tagsüber 45 Grad plus. Morgens waren es immer zwei, drei Grad.»
Gab es auch Dinge, die Sie beeindruckt haben?
Schweighöfer: «Ja, zum Beispiel die Nächte, die Stille und der Mond, das war schon toll. Auch die Ruhe, die Menschen, diese Märkte und diese Gerüche von den Gewürzen. Und wir hatten wahnsinnig gutes Essen, das war natürlich super. Ich hatte Geburtstag zu der Zeit und da haben mir die Marokkaner ein ganz tolles Fest bereitet. Sie haben getanzt für mich, was total schön war.»
Interview: Cordula Dieckmann, dpa