Mati Klarwein Mati Klarwein: Hippie-Maler 70-jährig gestorben
Palma de Mallorca/Madrid/dpa. - Klarweins Arbeiten zieren die Hüllen von Schallplatten bekannterPopmusiker wie Carlos Santana und Gregg Allman. Sein Gemälde«Verkündung», abgebildet auf dem Cover der Santana-Platte «Abraxas»,wurde berühmter als der musikalische Inhalt. Die meisten Popstarslernte der Weltbürger Klarwein, der freiwillig auf jedeStaatsangehörigkeit verzichtet hatte, persönlich kennen.
«Ich galt als ein Repräsentant dieser Gegenbewegung», sagteKlarwein einmal, «deshalb zählte ich nie zum Kunst-Establishment.»Viele Prominente schätzten den Künstler als Porträtisten. Klarweinmalte Jackie Kennedy, Brigitte Bardot, Michael Douglas oder CharlesAznavour. Der Popkünstler Andy Warhol nannte ihn seinen«Lieblingsmaler». Die Werke des Künstlers zeichnen sich durch einensurrealistischen und psychodelischen Stil aus und geben häufigerotische und religiös angehauchte Motive wieder.
Klarweins jüdische Eltern waren 1934 vor dem Nazi-Regime ausDeutschland nach Palästina geflüchtet. Dort verbrachte der Malerseine Kindheit und siedelte 1949 nach Frankreich über, wo er seinemIdol, den Surrealisten Salvador Dalí, und dem Philosophen Jean-PaulSatre begegnete. Später lebte er zeitweise in den USA und war dortmit dem Rockstar Jimi Hendrix und Timothy Leary, dem Verfechter derDroge LSD, befreundet. In den 80er Jahren ließ sich der Künstler aufMallorca nieder.
«Ich wuchs in drei Kulturen auf, der jüdischen, der islamischenund der christlichen. Da ich gegen jede Art von Orthodoxie war, bliebich immer ein Außenseiter», erinnerte sich Klarwein einmal. In den50er Jahren signierte er Bilder mit dem Pseudonym Abdul. Diesbegründete er so: «Wenn im Nahen Osten alle Leute Abdul hießen, wäredort eine Versöhnung vielleicht möglich. So dachte ich damals.»