Mangas und Anime in Frankfurt
Frankfurt/Main/dpa. - In einer Doppelausstellung beleuchten zwei Frankfurter Museen in den nächsten Monaten die weltweit erfolgreiche japanische Zeichenkunst. Im Deutschen Filmmuseum dreht sich ab Mittwoch alles um Anime-Trickfilme.
Im Museum für Angewandte Kunst (MAK) werden Manga-Comics und ihr künstlerisches Umfeld gezeigt. Die Ausstellungen werden von einem umfangreichen Beiprogramm begleitet, zu dem unter anderem eine Filmreihe gehört.
«Lange Zeit haben Samurai und Geisha das Bild Japans geprägt», sagte die japanische Vizekonsulin Chie Onishi bei der Vorbesichtigung am Dienstag. «Wir freuen uns, in Frankfurt das moderne Japan präsentieren zu können.» Die Ausstellung «Anime! High Art - Pop Culture» im Filmmuseum ist bis 3. August zu sehen, «Mangamania. Comic-Kultur in Japan 1800-2008» im MAK bis 25. Mai. Der gemeinsame Katalog «Ga-Netchu! Das Manga Anime Syndrom» (280 Seiten, 24,90 Euro) ist nach Angaben der Museen die umfangreichste wissenschaftliche Arbeit im Westen über Anime und Manga.
Die ersten Anime entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunächst als Kinderfilme. In den 1970er Jahren machten japanisch- europäische TV-Koproduktionen wie «Heidi», «Wickie und die starken Männer» oder «Biene Maja» die japanische Art zu zeichnen im Westen bekannt. Später differenzierte sich die Szene aus: In Anime für Mädchen wie «Sailor Moon» spielen Mädchen die Hauptrolle, die «kawaii» sind, gleichzeitig niedlich und sexy. In Anime für Jungen geht es eher um den heldenhaften Kampf gegen böse Mächte. Anime für Erwachsene spielen häufig mit Fantasy und Science-Fiction.
Im MAK werden nicht nur Manga gezeigt, sondern auch ihre künstlerische Herkunft und ihre Folgen für die Hochkultur. Die ersten Manga-Vorformen finden sich in Malerei und Holzschnittkunst am Ende des 18. Jahrhunderts; heute beeinflusst die Ästhetik der Manga auch andere Genres wie Videokunst oder Installation.