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Malerei Malerei: Späte Antwort auf DDR-Wandbild von Tübke

10.05.2007, 18:13
Der Maler und Grafiker Reinhard Minkewitz (l.) und der Schriftsteller Erich Loest diskutieren am Donnerstag (10.05.2007) in der Hotel-Galerie «Leipziger Hof» in Leipzig vor dem ersten ausgeführten Entwurf des Gemäldes «Aufrecht stehen». (Foto: dpa)
Der Maler und Grafiker Reinhard Minkewitz (l.) und der Schriftsteller Erich Loest diskutieren am Donnerstag (10.05.2007) in der Hotel-Galerie «Leipziger Hof» in Leipzig vor dem ersten ausgeführten Entwurf des Gemäldes «Aufrecht stehen». (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Eszeigt frühe Opfer des sozialistischen Systems. «Es geht mir darum, andiese Menschen zu erinnern», sagte der Künstler. Wie beim SED-Auftragswerk «Arbeiterklasse und Intelligenz», das Werner Tübke 1970schuf, steht die Leipziger Universität im Blickfeld. Minkewitz hat imAuftrag des Leipziger Schriftstellers Erich Loest (81) gearbeitet,der das Tübke-Bild als Affront für damalige Regimegegner betrachtet.

Tübke hatte drei Jahre lang akribisch mehr als 100 Repräsentantender Uni porträtiert. «Es ist ein Bild über die Vernichtung derbürgerlichen Universität», sagte Loest. So sei etwa auch der Mann zusehen, der 1968 auf Anordnung von DDR-Staatschef Walter Ulbricht diezur Uni gehörende Paulinerkirche sprengen ließ. «Weil ich fand, dasses ein Gegenbild über die Opfer der Karl-Marx-Universität gebensollte, habe ich mehrere deutsche Maler angesprochen», sagte Loest.

Das knapp 14 Meter lange und 3 Meter hohe Tübke-Wandbildnis stehtvorübergehend im Depot des Museums der bildenden Künste in Leipzig,weil der Leipziger Campus modernisiert wird. Es soll von 2009, dem600. Geburtstag der Uni, wieder dort zu sehen sein. Loest undMinkewitz wünschen sich, dass «Aufrecht stehen» dann in unmittelbarerNachbarschaft gezeigt wird.