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Malerei Malerei: Neo Rauch erobert New York

Von Andreas Hillger 18.05.2007, 16:58

Halle/MZ. - Er hat mit dem Galeristen Gerd Harry Lybke auch die Leipziger Baumwollspinnerei zur Top-Adresse für Künstler und Händler gemacht - und unlängst die Professur seines Lehrers Arno Rink an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig übernommen.

Nun wird Rauch, der nach dem Unfalltod seiner Eltern bei den Großeltern in Aschersleben aufwuchs, eine besondere Ehre zuteil: Als erstem deutschen Künstler ist ihm ab Dienstag kommender Woche jene Einzelausstellung gewidmet, mit der das Metropolitan Museum of Art einmal jährlich einen Zeitgenossen vorstellt. Die elf großformatigen Werke, die Rauch dort zeigen will, hat er extra für die Schau gemalt. Und selbst wenn man die Motive noch nicht kennt, wird man den Stil wiedererkennen: Die verschachtelten Perspektiven, in denen sich Zitate aus anderen, fremden Werken verfangen. Die rätselhaften Figuren, der gebrochene Gestus des sozialistischen Realismus - und die Titel, die dem Betrachter eher Rätsel als Lösungen anbieten. Dass diese Handschrift neben Bewunderern auch geschickte Nachahmer findet, kann man derzeit in vielen Ausstellungen sehen.

Rauch aber bleibt das Original - und entsprechend begehrt. Deshalb muss er sich um die New Yorker Bilder keine Sorgen machen. Seine Kunst, sagt man, ist verkauft, ehe sie entsteht.