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Magdeburger Pilotrakete Magdeburger Pilotrakete: Raumflug-Pioniere in Wolmirstedt

11.03.2011, 19:57

Halle (Saale)/MZ. - Das kleine Örtchen Mose bei Wolmirstedt 15 Kilometer vor Magdeburg hatte sich der Raketenpionier Rudolf Nebel ausgesucht, um am 29. Juni 1933 seine "Pilotenrakete" zu starten. Bei diesem ersten "Raumflug" sollte der Pilot Kurt Heinisch im unteren Teil der Rakete sitzen und von dieser in die Luft gehoben werden.

Das wagemutige Vorhaben wurde auf Vermittlung des Magdeburger Ingenieurs Franz Mengering von der Magdeburger Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Ernst Reuter finanziell unterstützt, weil man sich einen Werbeeffekt davon versprach. Nebel hoffte, den Freiwilligen Heinisch tausend Meter hochschießen zu können, dort sollte der geübte Fallschrimspringer, der schon jahrelang an der Rakete mitgebaut hatte, dann mit dem Fallschirm aussteigen.

Es kam alles anders. Zwar gelang der Abschuss einer unbemannten Modellrakte. Doch auf den ersten bemannten Flug eines "Raketenpiloten" musste wegen aufziehenden Regens verzichtet werden. Der 24-jährige Heinisch hatte Glück: Ohne ihn in der 75 Zentimeter breiten Pilotenkabine verklemmte sich die acht Meter lange Rakete auf der Startrampe und flog nur 60 Meter weit. Was den "Mitteldeutschen Zeitungsblock" aber nicht an der Schlagzeile hinderte "Ein kleines Dorf wird weltberühmt".