Ludwig-Stiftung Ludwig-Stiftung: Besitz wird wissenschaftlich analysiert

Aachen/dpa. - Die schwierige Aufgabe, diese von der Peter und Irene Ludwig Stiftung verwaltete Kollektion als eine der größten undvielfältigsten Kunstsammlungen der Welt wissenschaftlich zu«durchleuchten», hat sich die Aachener Kunsthistorikerin Barbara M. Thiemann vorgenommen.
Nachdem der Stiftungsdirektor Marc Scheps vertragsgemäß Ende Julisein nach dem Tod Peter Ludwigs übernommenes Amt abgegeben hat,stehen zwei «starke Frauen» für die Einrichtung: Irene Ludwig alsKuratoriumsvorsitzende und die 41-jährige Kunsthistorikern alswissenschaftliche Referentin. Selbst nach mehrjähriger Mitarbeitkenne sie keine Zahlen, wie viele Stücke der 1996 gestorbene AachenerSchoko-Unternehmer Ludwig erworben habe, erklärt Thiemann. «Papieredazu liegen an den unterschiedlichsten Stellen», sagt sie, so in denbeteiligten Museen, im Aachener Stadtarchiv oder in denPrivatunterlagen Irene Ludwigs.
Auch die Kooperation mit Universitäts-Instituten kommt nachAngaben von Thiemann für die Bearbeitung der Ludwig-Schätze inBetracht. Derzeit bearbeitet und katalogisiert sie die rund 1000Werke der russischen Gegenwartskunst, um qualifiziert Leihgaben füreine Ausstellung im nächsten Jahr nach St. Petersburg geben zukönnen. Knifflig dürfte auch die Aufarbeitung der Sammlungsgeschichteals weiterer «Riesenstrang» ihrer Tätigkeit werden, schätzt dieReferentin. Hier solle die «kulturpolitische Situation» mit beachtetwerden. Kritiker haben dem Großsammler früher vorgeworfen, mit seinerKaufflut den Markt zu beeinflussen.
Auch wenn die Kunstwissenschaftlerin manch frischen Wind in dasdurch Ankäufe ständig wachsende Kunstimperium bringen will, an einerTradition hält sie eisern fest: «Absolute Diskretion» gilt für dieSumme, die jährlich für den Erwerb von weiteren Objekten für dieweltweiten Ludwig-Museen zur Verfügung steht.