Literatur Literatur: Neue Plagiatsvorwürfe gegen Helene Hegemann

Berlin/dpa. - Wie das Szene-Magazin«Vice» auf seiner Internetseite berichtet, hat der junge deutscheRegisseur Benjamin Teske «frappierende Ähnlichkeiten» zwischen seinemKurzfilm «Try a Little Tenderness» und einer in «Vice» abgedrucktenGeschichte von Hegemann festgestellt.
Allerdings hatte Hegemann die Literaturausgabe des Magazins vorder Veröffentlichung gebeten, den Text Benjamin Teske zu widmen. «Dauns damals die Tragweite dieser Widmung nicht bewusst war (...),haben wir diese nicht abgedruckt», räumt das Magazin ein. Man habeden Regisseur jetzt nachträglich über die Zueignung informiert.Hegemann war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Teskes Film lief im vergangenen Jahr beim Festival Max OphülsPreis in Saarbrücken, an dem auch Hegemann teilnahm. Das Drehbuchbasiert seinerseits auf der Kurzgeschichte «Un peu de tendresse» desfranzösischen Schriftstellers Martin Page, der Teske allerdings dieFilmrechte gegeben hatte und im Abspann ausdrücklich genannt wird.
Hegemann hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil ihr Überraschungs-Bestseller «Axolotl Roadkill» passagenweise aus dem Roman und Blogeines anderen Autors übernommen sein soll. Hegemanns Verlag Ullsteinbemüht sich derzeit um eine nachträgliche Abdruckgenehmigung für dieumstrittenen Passagen. Welchen Umfang die Übernahmen haben, ist nochnicht abschließend geklärt. Trotz der Plagiatsvorwürfe wurde diejunge Bestseller-Autorin inzwischen für den Preis der LeipzigerBuchmesse nominiert.