Literatur Literatur: Erich-Fried-Preis an Oskar Pastior

Wien/dpa. - Der Autor Oskar Pastior (75) hat am Sonntag in Wien den Erich-Fried-Preis entgegen genommen. Kunst-Staatssekretär Franz Morak überreichte die von der Republik Österreich gestiftete und mit 14 500 Euro dotierte Auszeichnung. In ihrer Laudatio hob die deutsche Kulturstaatsministerin Christina Weiss - sie war von der Erich-Fried- Gesellschaft als alleinige Jurorin eingesetzt worden - die Fähigkeit des aus Rumänien stammenden Lyrikers hervor, Erkenntnismöglichkeit und Sinnlichkeit der Sprache zusammen zu führen. Pastior setze Sprachspiele gegen die ideologische Besetzung der Sprache: «Er betreibt Subversion nach allen Regeln der Kunst».
Weiss begründete ihr Votum für Pastior: «Ich möchte denjenigen ehren, dessen Worte mir die deutsche Sprache neu entdeckt haben.» Die Begegnung mit der Sprache Pastiors erzeuge «lustvolles Erstaunen vor der eigenen Unkenntnis und Ungenauigkeit im Umgang mit der Sprache». Der Dichter begann seine Lesung als Danksagung mit den Gedichtzeilen «Kein Grund zum Aufhören/ Kein Grund zum Weitermachen. Die Hoffnung dauert an».
Der Erich-Fried-Preis wird seit 1990 als eine der höchstdotierten literarischen Auszeichnungen in Österreich verliehen. Im Auftrag der Internationalen Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache bestimmt ein alleiniger Juror den Preisträger. Bisher wurden unter anderen Christoph Hein, Bodo Hell, Robert Schindel und Gert Jonke mit dem Preis geehrt.