Leipziger Oper Leipziger Oper: Choreograf Uwe Scholz stirbt mit 45 Jahren
Leipzig/Berlin/dpa. - Der international bekannteBallettdirektor und Chefchoreograf der Leipziger Oper, Uwe Scholz,ist am Sonntag im Alter von 45 Jahren gestorben. Sein am Dienstagbekannt gewordener Tod löste in der Kulturszene Bestürzung undBedauern aus. «Die Kultur in unserem Land ist mit einem Schlag ärmergeworden. Sein viel zu früher Tod schmerzt», hieß es in einergemeinsamen Erklärung von Stadt, Oper, Ballett und Förderverein inLeipzig. Kunstministerin Barbara Ludwig (SPD) würdigte Scholz alseinen exzellenten und kritischen Künstler mit besonderer Handschrift.
«Das ist ein echt tragischer Fall», sagte der in Dresden lebendeKomponist Udo Zimmermann, der Scholz 1991 als Intendant an dieLeipziger Oper geholt hatte. Der preisgekrönte Künstler hatte seitJahren gesundheitliche Probleme, im Juli nahm er wegen Depressioneneine Auszeit für ein Jahr. In den vergangenen Monaten hatte sich seinZustand verschlechtert. Er lag zuletzt im künstlichen Koma, sagteLeipzigs Kulturbeigeordneter Georg Girardet der dpa. Nach einemBericht der «Sächsischen Zeitung» (Mittwochausgabe) litt Scholz aneiner Bauchspeicheldrüsenerkrankung und erlag einer Lungenentzündung.
Zuvor hatte sich Scholz nach einem Bericht der «LeipzigerVolkszeitung» (Mittwochausgabe) einer Entziehungskur unterzogen - ersoll alkoholkrank gewesen sein. Im Vorfeld hatte es um seine Arbeitsowie um die Rolle und die Größe der weithin gefeierten Compagnie ander Oper heftige Auseinandersetzungen gegeben. «Er war einbedeutender Choreograf, der das Leipziger Ballett klar geprägt hat»,sagte Girardet. Allerdings hätten sich die Probleme von Scholz in denvergangenen Jahren negativ auf das künstlerische Niveau seiner Arbeitausgewirkt. Die Stadt habe schließlich im Juli einvernehmlich mit ihmdie vollständige Trennung für den Sommer 2006 vereinbart.
Der am 31. Dezember 1958 im Hessischen geborene Scholz hatte mehrals 100 Ballette zu Musik von der Klassik bis zur Moderne geschaffen.Der weltweit gefragte Choreograf wurde mehrfach mit Preisenausgezeichnet, darunter 1999 mit dem Deutschen Tanzpreis.
