Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur: Bummel durch Musikgeschichte

Leipzig/dpa - Man muss schon genauer hinsehen, um die knapp 150 geschwungenen Edelstahlbögen in den schick gepflasterten Flanierstraßen der Leipziger Innenstadt zu entdecken. Dabei sind die silbern schimmernden Intarsien die neuste Attraktion der Stadt und führen durch ihre traditionsreiche Musikgeschichte. Am Samstag wurde die „Leipziger Notenspur“ zu 23 Wirkungsstätten weltberühmter Komponisten mit einem großen Bürgerfest eröffnet.
Bei mehr als 100 Einzelveranstaltungen sangen auch die Leipziger mit, unter anderem mit den Profichören des Leipziger Gewandhauses und der Oper am Augustusplatz. Auch das Vocalensemble Amarcord mit ehemaligen Thomanern gab mit Liedern von hiesigen Komponisten ein Eröffnungsständchen. „Die Notenspur soll Musikbegeisterte durch 800 Jahre Leipziger Musikgeschichte führen und Orte über die Epochen hinweg verbinden“, erklärte der Initiator Werner Schneider bei der offiziellen Einweihung auf dem Marktplatz die Idee des knapp fünf Kilometer langen Rundwegs.
Die Notenspur beginnt am Gewandhaus und schlängelt sich unter anderem vorbei an den Wohn- und Wirkungsstätten von Felix-Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann, Richard Wagner oder Johann Sebastian Bach. An den Stationen bieten les- und hörbare Erläuterungen, Klangbeispiele und kleine Hörspiele einen Einblick in die Geschichte der Musikstadt.
Sieben Jahre lang haben Schneider und seine Mitstreiter an der Notenspur gearbeitet. 410 000 Euro wurden von Land, Bund und privaten Sponsoren eingesammelt. Jetzt bewirbt sich Leipzig mit dem musikalischen Stadtführer um einen Platz auf der Unesco-Weltkulturerbeliste. „Doch selbst, wenn es mit dem Welterbe-Titel nicht klappt, wir sind Weltkulturerbe“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) bei der Eröffnung. „In keiner anderen Stadt findet man auf so kleinem Raum so viel Musikgeschichte von Weltbedeutung.“