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Leipzig Leipzig: Abwahl von Kulturdezernent Faber gescheitert

19.01.2011, 16:22
Leipzigs Kulturdezernent Michael Faber (FOTO: DPA/ARCHIV)
Leipzigs Kulturdezernent Michael Faber (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpad. - Im erstenWahlgang am 15. Dezember war diese Zwei-Drittel-Mehrheit noch knapperreicht worden. Das Wahlergebnis ist auch eine Niederlage fürOberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), der erklärt hatte, keinVertrauen mehr zu Faber zu haben und ihm im November die wichtigstenKompetenzen im Amt entzogen hatte.

Jung sagte nach der gescheiterten Abwahl, er halte seine damalsgetroffenen Entscheidungen nach wie vor für richtig. Er erwartejetzt, dass sich Faber in die Verwaltung einfüge. DieKompetenzbeschneidung bleibe bestehen.

Dem Abwahlverfahren vorausgegangen war ein jahrelanger Streitüber die Besetzung des Bürgermeisterpostens, nachdem der langjährigeKulturdezernent Georg Girardet in Pension gegangen war. Die Chefsvon Gewandhaus, Oper und Centraltheater hatten bereits vor der Wahlim April 2009 erklärt, dass sie den der Linken nahestehendenVerleger Faber für nicht kompetent genug halten, dieses für dieStadt so wichtige Amt auszufüllen. Schlagzeilen machte Faber nachseiner Wahl mit Forderungen, der Thomanerchor solle häufiger inweltlicher Umgebung singen und nicht so oft in der Thomaskirche. ImSeptember 2010 erklärte Faber, das Stelen-Projekt in der Stadt zumGedenken an die Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 müssekleiner ausfallen als geplant. Er soll zudem gesagt haben, 1989 seinur ein beliebiges Jahr in der tausendjährigen Geschichte der Stadt.Hohe Wellen schlug auch das Vorgehen Fabers im Zusammenhang mit derKürzung der Kulturförderung der Stadt durch den Freistaat. Währendsich die Kulturszene einen deutlichen Einsatz Fabers für mehr Gelderhofft hatte, zeigte sich dieser öffentlich wenig angriffslustig.

Ende 2010 erklärt Oberbürgermeister Jung dann, Faber werde denhohen Ansprüchen, die Leipzig an seine Kultur stelle, nicht gerecht.Er habe kein Vertrauen mehr zu ihm. Anfang November hatte Jung ihmdann die Zuständigkeiten für die Hochkultur entzogen. Der den Linkennahestehende Faber ist seitdem lediglich noch zuständig für Zoo,Naturkundemuseum, Volkshochschulen, Marktamt und das Kulturamt.