Landsleute Landsleute: Kai Niemann Sänger
Kai Niemann wurde vor 31 Jahren in Sangerhausen geboren und verbrachte dort die ersten 28 Jahre seines Lebens recht ungestört. Dann aber passierte es: Mit seiner Band "Niemann" landete der Musiker den Hit "Im Osten", der ihn über Nacht zum Star machte. Kai Niemann blieb allerdings auf dem Teppich. Befragt nach den prägendsten Eindrücken seines Lebens, nennt er nicht die Momente im Rampenlicht, sondern seine Familie und den US-Rockstar Bruce Springsteen. "Dessen Video zu ,Born in the USA‘ sah ich auf irgendeinem dritten Programm während der Sendung ,Formel 1‘ - und ab dem Moment war ich Fan und wollte auch selber Musik machen", erinnert er sich. Später sei es dann die Wendezeit gewesen, die ihn beeinflusst habe: "Der Nervenkitzel bei den ersten Demos, die Unklarheit, dieser kurze Moment einer scheinbaren Anarchie, das erste ,Westgeld‘ …unvergesslich."
Für ihn als Wahl-Leipziger sei das Land seiner Kindheit auch heute noch Heimat. "Der erste Urlaub an der Ostsee im FDGB-Bungalow in Kühlungsborn, das Ferienlager mit der ersten großen Liebe mit einem slowakischen Mädchen und später die erste richtige Freundin, ein Mädchen namens Claudia." Kai Niemann hat die Augenblicke für immer gespeichert. "Nur die unschönen Sachen verdrängt man ja Gott sei Dank." Bis heute ist seine Verbindung nach Sangerhausen nicht abgerissen, auch wenn er auf seiner letzten Single in spanischer Sprache sang. Tief drinnen bleibt Niemann Sangerhäuser. "Meine Eltern und meine Schwester wohnen immer noch in Sangerhausen und ich bin regelmäßig dort, um alte Freunde zu treffen."