Landsleute Landsleute: Ekkehard Schall, Schauspieler
Der heute 73-Jährige ist mit der Brecht-Tochter Barbara verheiratet und lebt in Berlin und Buckow.
Auf die Frage, welche Personen ihn in seiner Jugend besonders geprägt haben, nennt Ekkehard Schall "Leute, die der Ideologie und der Gewalt des Nationalsozialismus entgegengetreten waren oder ihm widerstanden hatten und die ich persönlich kennenlernte und mir unvergessen blieben". Die traf er vor allem in Berlin: u. a. Ludwig Renn, Ernst Busch, Helene Weigel und Therese Giehse, Kurt Bois und Erwin Geschonneck, Herbert Sandberg und Hermann Budzislawski, Hans Mayer und Bruno Apitz, selbstverständlich Brecht und Eisler - und seine Ehefrau Barbara.
Das schönste Kindheitserlebnis? "In meiner Kindheit", sagt Schall, "spielte ich mit Vorliebe im Sandkasten auf dem Scharnhorstplatz, hörte vor dem Einschlafen wahnsinnig gern meinem älteren Bruder Herbert zu, der in der Dunkelheit immer neue und unendlich spannende Geschichten erfand, war auch ganz gern als Pimpf im Zeltlager in Wahlitz oder in Bertingen und aß für mein Leben gern Bäckersülze, Lakritze und Sahnebolchen." Seit dem Tod seiner Mutter ist Ekkehard Schall nur noch selten in seiner Heimatstadt, ergreift aber jeder Chance, wenn sich die Möglichkeit eines Auftrittes bietet, wie kürzlich aus Anlass einer Lesung in der Johanniskirche. (ceg)