Landesmedienanstalt Landesmedienanstalt: Christian Schurig wird als Direktor verabschiedet
Halle/MZ. - Unterhaltsam und mit amerikanischem Akzent berichtete gestern beim Mediengespräch der Medienanstalt Sachsen-Anhalt Christopher Fessenden über seinen Urgroßvater, den ersten Radioprogramm-Macher der Welt. Die in der Händel-Halle versammelten Zuhörer aus Politik, Medien und Wirtschaft erfuhren so, dass das Radio mit Musik und Wort auf eine am 24. Dezember 1906 ausgestrahlte Sendung des Kanadiers Reginald Fessenden zurückgehe.
Dessen erste Weihnachtssendung aus Brant Rock, Massachusetts, markierte den Übergang vom Code der Telegrafie zum Sound des Radios. Die Veranstaltung in Halle war programmatisch aber nicht nur dem Thema 100 Jahre Radio gewidmet, sondern würdigte auch das 15-jährige Bestehen der Landesmedienanstalt und diente zugleich der offiziellen Verabschiedung des seit 1992 amtierenden Direktors Christian Schurig.
"Ich kann mir auch ein Leben außerhalb des Dualen Systems von öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk vorstellen", bemerkte der Anfang des kommenden Jahres in Pension gehende Schurig launig. Ministerpräsident Wolfgang Böhmer verwies auf die erfolgreiche Entwicklung, die gerade das Radio seit der Wende hier im Lande genommen habe. Seit 1997 sei ein Schwerpunkt die Erprobung und Einführung neuer digitaler Rundfunk-Übertragungsverfahren gewesen. Als erstes Bundesland habe Sachsen-Anhalt Digital-Radio im Regelbetrieb eingesetzt. Ein Erfolg, an dem auch der für die technische Umsetzung verantwortliche Schurig großen Anteil habe.
Die Medienanstalt ist in Sachsen-Anhalt die allein zuständige Behörde für die Zulassung, Lizenzierung und Beaufsichtigung privater Hörfunk- und Fernsehveranstalter. Derzeit ist sie für 14 regionale Fernsehsender, vier private Rundfunkprogramme und acht Offene Kanäle zuständig.