Kunst und Geschichte Kunst und Geschichte: Goldener Schröder hängt jetzt im Kanzleramt

Berlin/dpa. - Das Werk des Ende Mai gestorbenen Düsseldorfer Malers Jörg Immendorffwurde am Dienstag in Anwesenheit Schröders und seiner CDU-Nachfolgerin Angela Merkel an seinem neuen Stammplatz in der Kanzler-Galerie im ersten Stock präsentiert.
Schröder, der erstmals seit seinem Rücktritt im November 2005wieder ins Kanzleramt kam, sprach bei der Übergabe von einem «gutenAbschluss» seiner Arbeit, die ihm überwiegend Spaß gemacht habe. Indie Freude über den «schönen Tag» mische sich aber auch Trauer überden Tod des eng mit ihm befreundeten Künstlers. An Merkel gewandtsagte der Ex-Kanzler, an der Bilderwand sei neben ihm noch ein Platzfrei. «Wann auch immer, niemand weiß, wann Sie neben mir hängenwerden», fügte er hinzu.
Merkel sagte, die von SPD-Kanzler Helmut Schmidt Mitte der 70erJahre in Bonn angeregte Bilder-Galerie sei ein «guter Ort» und ein«Teil der Demokratie». Dem Immendorff-Bild merke man die großeSympathie des Künstlers für den Porträtierten an. Schröder habe dasKanzleramt mit seiner Auswahl von modernen Bildern geprägt.
Das letzte Bild Immendorffs, der am Pfingstmontag im Alter von 61Jahren an den Folgen einer unheilbaren Nervenkrankheit gestorben war,zeigt Schröder mit goldenem Kopf. Es ist ein persönliches Geschenkdes Künstlers an den Ex-Kanzler. Dieser hat das Werk alsDauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
An der Übergabe im Kanzleramt nahm auch Immendorffs Witwe OdaJaune (27) teil. Auf ausdrücklichen Wunsch Schröders waren auch seinlangjähriger engster Mitarbeiter, der jetzige Außenminister Frank-Walter Steinmeier, sowie Vize-Kanzler Franz Müntefering (beide SPD)gekommen. Zu den weiteren Sondergästen gehörten Immendorffspersönlicher Berater Martin Krug, «Bild»-Chefredakteur Kai Diekmannund Schröders letzter Regierungssprecher Béla Anda.