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Kunst in Chemnitz Kunst in Chemnitz: Der Nischel wird verhüllt

14.11.2007, 09:04
Karl-Marx-Denkmal des sowjetischen Bildhauers Lew Kerbel in Chemnitz, im Volksmund «Nischel» genannt. (Foto: dpa)
Karl-Marx-Denkmal des sowjetischen Bildhauers Lew Kerbel in Chemnitz, im Volksmund «Nischel» genannt. (Foto: dpa) dpa

Chemnitz/dpa. - Stadtsprecherin Katja Uhlemann bestätigte einen entsprechenden Bericht der «Freien Presse» (Mittwoch).

Initiator des Projektes ist der Leiter der Chemnitzer NeuenSächsischen Galerie, Mathias Lindner. Er will zusammen mitKunststudenten aus dem sächsischen Schneeberg und dem österreichischen Linz zum Nachdenken über Marx anregen. «Wir wollen, dass die BesucherMarx in die Augen sehen können», sagte Lindner auf Anfrage. DieVerhüllung soll laut Lindner am 5. Mai 2008 - zum 190. Geburtstag desPhilosophen - abgeschlossen sein und ist für ein Vierteljahr geplant.

Bereits in diesem Jahr hatten Chemnitzer Kunststudenten eine«Kapitalsammelstelle» eingerichtet. Unter dem Motto «Gebt uns euerKapital» konnten die Chemnitzer dort das Hauptwerk von Marx abliefern.25 Ausgaben kamen zusammen. Diese Bücher sollen im Sommer im Kubus aufAugenhöhe mit Marx wieder verteilt werden.

Anlass für diese Aktion war unter anderem die große Aufregungum das im Volksmund nur «Nischel» (Kopf) genannte Denkmal zuJahresbeginn. Der litauische Künstler Deimantas Narkevicius wollte denKopf abmontieren und nach Münster für die dortige Open-Air-Ausstellung«skulptur projekte» bringen lassen. Dagegen legte die StadtChemnitz aber ihr Veto ein.

Von 1953 bis 1990 existierte Chemnitz unter dem Namen Karl-Marx-Stadt. Heute erinnert noch das riesige Monument von 1971 mit dem Kopfdes Philosophen an diese Zeit.