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«Kunst der Selbstausbeutung» über Wandel des Arbeitsalltags

30.10.2007, 16:46

Köln/dpa. - Mit einer gewandelten Arbeitswelt setzt sich der freie Journalist und Münchner Soziologe Jakob Schrenk in seinem neuen Buch «Die Kunst der Selbstausbeutung» auseinander. Seiner Auffassung nach nimmt die Wissensarbeit zu, moderne Kommunikationsmittel prägen den Arbeitsalltag.

Schrenk vertritt die bereits bekannte Theorie, der sogenannte Arbeitskraftunternehmer sei zwar angestellt, er denke und handele jedoch wie ein Selbstständiger. Zwar biete dies die Möglichkeit zu weniger Hierarchien und mehr Engagement bei der Arbeit, doch weist Schrenk auch auf Risiken hin. Nach seiner Meinung verwirklicht sich nicht der Mensch in der Arbeit, sondern die Arbeit im Menschen. Die Folge: Zugunsten der effektiven Erwerbstätigkeit müssen Privatleben und persönliche Wünsche zurückgestellt werden, es herrschen künftig Verfügbarkeit und emotionaler Einsatz, Familie und Freunde werden geopfert. Seine allseits bekannten, leicht und flüssig beschriebenen Theorien weiß Schrenk mit lesenswerten und eindrücklichen Beispielen zu verdeutlichen.

(DuMont Verlag, Köln, 224 S., Euro 16,90, ISBN-13: 978-3-8321-8027-0)