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Kunst Kunst: Der Erfinder des Happening ist tot

09.04.2006, 17:25

San Diego/New York/dpa. - Der amerikanische Künstler Allan Kaprow, der «Happenings» als Kunstform erfand, ist tot. Die «Los Angeles Times» berichtete am Wochenende, dass Kaprow bereits am Mittwoch in Encinitas bei San Diego (Kalifornien) im Alter von 78 Jahren starb. «Allan hat die Grenze zwischen Leben und Kunst überwunden», würdigte der Leiter des Kunstinstitutes der Universität von Kalifornien (UC) in San Diego, Steve Fagin, seinen Kollegen. In «Sweet Wall» (1971) ließ er er spielerisch eine Mauer aus Marmeladenmörtel «errichten» direkt neben der Berliner Mauer.

Kaprow hatte zunächst dem Abstrakten Expressionismus von JacksonPollock nahe gestanden. Anfang der 1960er Jahre schuf er zusammen mit John Cage eine Kunstrichtung, die später auch von Joseph Beuys in Deutschland aufgegriffen wurde. Darin wird der Zuschauer zum Mitakteur. Kaprows «Happenings» spielten sich in Industriehöfen und Fabrikhallen, hinter Schaufenstern und vor anderen ungewöhnlichen Kulissen an. Für ihn waren Happenings eine Mischung aus Stummfilmen, Zirkusakten, Dada-Kunst und Theatervorstellung. Das erste Ereignis dieser Art veranstaltete er 1959 in New York unter dem Titel «18 Happenings in 6 Parts».