Kunst Kunst: Das Otto-Dix-Haus am Bodensee ist gerettet

Stuttgart/dpa. - 40 Jahre nach dem Tod von Otto Dix (1891-1969) ist der Untergang seines Atelier- und Wohnhauses am Bodenseeabgewendet: Das Kunstmuseum Stuttgart übernimmt das Anwesen auf derlegendären Künstler-Halbinsel Höri als Außenstelle. Rund 1,5Millionen Euro würden die Stadt Stuttgart die Gemeinde Gaienhofen,der Kreis Konstanz sowie Stifter und Sponsoren in die Hände nehmen,um das vom Verfall bedrohte Haus zu retten, kündigte StuttgartsOberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) am Dienstag an. Bis zumSommer 2010 werde das gut 70 Jahre alte Anwesen saniert. Derin Gera geborene Dix lebte von 1936 bis zu seinem Tod auf Höri.
«Wir standen vor der Frage: Lassen wir es untergehen? Oder machenwir was?», sagte Marion Ackermann, Direktorin des Kunstmuseums. NachAuskunft der Stadt verfügt das Kunstmuseum über die weltweitbedeutendste Dix-Sammlung. Der Künstler hatte bestimmt, dassStuttgart zum Hort seines Nachlasses werden sollte. Otto Dix lebtevon 1936 bis zu seinem Tod 1969 in Gaienhofen-Hemmenhofen auf Höri.Bautechnisch befinde sich sein Haus in einem sehr schlechten Zustand,sagte Ackermann. Die Künstlerkolonie auf der Halbinsel Höri ist auchmit den Namen des Schriftstellers Hermann Hesse (1877-1962) und desMalers Erich Heckel (1883-1970) verbunden.
Zur Rettung des Hauses soll die «Stiftung Otto-Dix-Haus» gegründetwerden, an der sich die Stadt Stuttgart mit 250 000 Euro beteiligt.Ein ähnlicher Wert komme vom Kreis und der Gemeinde, hieß es. EinDrittel der Kosten übernehme somit die öffentliche Hand, sagteSchuster, der Rest müsse von privaten Stiftern und Sponsorenbestritten werden. Die Stiftung soll das Anwesen von BettinaPfefferkorn, der Enkelin des Malers, erwerben und sanieren. Betriebund Bespielung mit bis zu zwei Ausstellungen im Jahr werde vomKunstmuseum übernommen. Ziel sei es, das Haus so zu rekonstruieren,wie es in den 40er Jahren war. Über die Stiftung wird zudem einStipendiat finanziert, der am Ort zu Otto Dix forschen kann.