Kunst Kunst: Berühmt für fröhlich bunte Schwimmbadszenen

New York/dpa. - Zu seinem Markenzeichen aber wurden die Swimmingpool-Bilder, indenen er die Sommer-Sonne-Wasser-Atmosphäre seiner WahlheimatKalifornien kühlblau mit fröhlich leuchtenden Farben einfing. MancheBetrachter fühlen sich beim Anblick an die Côte-d'Azur-Gemäldefranzösischer Impressionisten erinnert. Hockney, der an diesemDienstag (9. Juli) 65 Jahre alt wird, hat nichts gegen den Vergleich.Nur Pop-Art-Künstler mag er sich nicht nennen lassen.
«Ich male, was ich mag, wann ich mag und wo ich mag», sagt ergern. «Was David Hockney zu einem so großen Künstler macht, ist, dasser nie aufhört, sich zu entwickeln», findet sein Kollege Peter Blake.«Kaum hat man sich an das gewöhnt, was er gerade macht, geht er zumnächsten Experiment über.» Die ihm eigene Mixtur aus Tradition undradikalem Modernismus ist bei Auktionen Millionen wert. Doch Zweiflergeben zu bedenken, dass einer, der nur immer bunte Bilder malt, docheher ein «Illustrator» sei.
Dabei entstanden seine ersten Arbeiten deutlich unter dem Einflussvon Francis Bacon. Dann beschäftigte sich Hockney mit dem Kubismus.Seitdem experimentiert er mit abstrakten und expressivenStilelementen, malt naturalistisch, flächig und plastisch und bekenntsich inzwischen zur gegenständlichen Malerei. Nach 40-jähriger,weltweit beachteter Karriere wird er in England und Amerikagleichermaßen als Superstar gefeiert. Er selbst, sagt er, sieht sichals «britischer Los Angelesianer».
Hockney wuchs in bescheidenen Verhältnissen im nordenglischenBradford auf und wurde am Royal College of Art in London ausgebildet.In den 60er Jahren legte er sich einen blonden Pilzkopf zu, dazu eineklotzige Hornbrille und galt bald als «britischer Andy Warhol». 1963entfloh er der Londoner Nebel-Tristesse, nahm mehrere Lehrstellen anUS-Universitäten an und landete schließlich in Los Angeles. Dort lebter auch jetzt noch - zurückgezogen in seiner Villa in den HollywoodHills und einem Strandhaus in Malibu.
Aus seiner Homosexualität hat Hockney nie ein Hehl gemacht. Sieklingt in Doppelporträts, dem Bild eines duschenden Männerpaares undden immer wiederkehrenden jungen Männern am blauen Schwimmbeckenunter blauem Himmel an. Doch Aids nahm ihm in den 80er und 90erJahren viele seiner besten Freunde. Zur heutigen Isolation trägt wohlauch bei, dass er sein Gehör inzwischen fast völlig verloren hat.