Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Kulturstiftung Sachsen-Anhalt: Land will Künstler in eigener Regie fördern
Halle/MZ. - Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos)hat auf Anfrage erklärt, dass die landeseigeneStiftung zu einer besseren kulturellen Profilierungdes Landes beitragen und die Pflege des historischenErbes um eine zeitgenössische Komponente ergänzensoll. Der Kulturexperte der CDU im MagdeburgerLandtag, Rainer Schomburg, hat die Arbeitder Stiftung Kulturfonds wiederholt angegriffen.Die Landesstiftung müsse im Gegensatz zumKulturfonds, so jüngst in einer Äußerung,"für mehr Flexibilität und Wirksamkeit imInteresse der Künstler und des Landes sorgen."
Insofern kommt der Austritt Sachsen-Anhaltsnicht überraschend. Sachsen vollzog den Schrittbereits 1997, und Thüringen will folgen. Damitwird die Stiftung Kulturfonds satzungsgemäßhandlungsunfähig und wird voraussichtlichEnde 2004 aufgelöst.
Nach Angaben des Direktors des Kulturfonds,Dietger Pforte, bleibt in diesem Fall dasbestehende Stiftungskapital weiter angelegtund wird vom Stifterverband für die deutscheWissenschaft in Essen verwaltet. Die Zinserlösegehen den beteiligten Ländern nach dem bishergültigen Schlüssel zu.
Der Kulturfonds verwaltet zwei Stipendiatenhäuser,das Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop sowieSchloss Wiepersdorf im Land Brandenburg. Nachbisherigen Überlegungen sollen diese Häuserin die Trägerschaft der künftigen NationalstiftungKultur übergehen, oder - für den Fall eineserneuten Scheiterns der Fusion von Bundeskulturstiftungund Kulturstiftung der Länder - von einerder beiden Organisationen übernommen werden.
Die Stipendiatenhäuser bildeten neben derProjektförderung das zweite Standbein desKulturfonds und waren sowohl als Studienaufenthaltwie auch als Bühne überregionalen und internationalenAustauschs sehr begehrt. Vorgesehen ist, dassdie Bundesländer weiter eigene Stipendiatendorthin schicken können.