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Auszeichnung für Karat Kulturpreis für Karat in Gotha: "Der Friedenstein" für DDR-Rocksong "Über sieben Brücken musst du gehn"

28.06.2016, 17:09
Die Preisträger der Gruppe Karat, Martin Becker, Christian Liebig, Sänger Claudius Dreilich, Michael Schwandt, Bernd Römer, Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD), Komponist Ulrich Swillms und Texter Helmut Richter (l-r) posieren mit dem Kulturpreis Der Friedenstein in der Kirche von Schloss Friedenstein in Gotha (Thüringen).
Die Preisträger der Gruppe Karat, Martin Becker, Christian Liebig, Sänger Claudius Dreilich, Michael Schwandt, Bernd Römer, Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD), Komponist Ulrich Swillms und Texter Helmut Richter (l-r) posieren mit dem Kulturpreis Der Friedenstein in der Kirche von Schloss Friedenstein in Gotha (Thüringen). dpa-Zentralbild

Gotha - Der DDR-Rocksong „Über sieben Brücken musst du gehn“ ist mit dem Gothaer Preis „Der Friedenstein“ ausgezeichnet worden. Der Texter Helmut Richter, der Komponist Ulrich Swillms und die Gruppe Karat nahmen am Dienstag den mit 5.000 Euro dotierten Preis auf Schloss Friedenstein entgegen.

Karat hatte den Song in den 1970er Jahren in der DDR populär gemacht, 1980 übernahm ihn Peter Maffay im Westen. Laudator Jürgen Aretz sagte laut Redemanuskript: „Musik kann eine ganz besondere Möglichkeit sein, Nichtangepasstheit, Kritik oder gar Opposition auszudrücken.“

Das gelte exemplarisch für die DDR-Rockszene. Sie „war eine Bewegung der Nichtangepassten, was Musiker und Fans bereits in ihrem Erscheinungsbild zum Ausdruck brachten.“ Die DDR-Regierung habe auf eine lebendige und kreative Kulturszene allzu oft mit Reglementierungen, Maulkörben und Ausbürgerungen reagiert. „Das aber konnte nicht dauerhaft funktionieren.“

Die Kulturstiftung Gotha ehrt mit dem Preis Menschen, die sich für den Weltfrieden und die Verständigung unter den Völkern einsetzen. Zu den bisher Geehrten zählen Kurt Masur und der Schauspieler Karl-Heinz Böhm. Der Name „Der Friedenstein“ nimmt Bezug auf die Inschrift „Friede ernehret, Unfriede verzehret“ in einem Portal des im Dreißigjährigen Krieges erbauten Schlosses Friedenstein. (dpa)