Kultur in der Hauptstadt Kultur in der Hauptstadt: Weiss bietet Berlin «Krisenmanagement» an

Berlin/dpa. - Es sei durchaus vorstellbar, dass der Bund die volle finanzielle Verantwortung für bestimmte Institutionen in der Hauptstadt übernehme, die nationale oder gar internationale Bedeutung hätten. Das müsse bei der Neuverhandlung des Hauptstadtkulturvertrages für die Zeit nach 2004 verabredet werden. «Man kann aber nicht zulassen, dass der Bund zum Vorwand genommen wird, nichts zu tun. Wir haben einen ernst zu nehmenden Föderalismus. Wenn ich mein Amt ernst nehme, dann muss ich mich auch zum Beispiel um die Probleme der Leipziger Oper kümmern.» Berlin habe sich jahrzehntelang an Subventionen gewöhnt.»
Bisher hat der Bund unter anderem die Verantwortung für das Jüdische Museum und die Berliner Festspiele (mit der Berlinale und dem Theatertreffen) und trägt 75 Prozent der Betriebskosten für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren 17 Museen.
Berlin wünscht auch die Übernahme der ehemals preußischen Staatsoper Unter den Linden mit ihrem Generalmusikdirektor Daniel Barenboim durch den Bund. «Dass der Bund eines der drei Opernhäuser übernimmt, kann ich mir nicht vorstellen», meinte Weiss. So müsste auch vor einer sehr teuren Bausanierung der Staatsoper geklärt werden, «wofür sie eigentlich saniert wird», welchen Platz sie künftig in der Berliner Opernlandschaft einnehmen soll. «Man könnte auch sagen, wir machen aus einer Oper in Berlin ein Festspielhaus. Darüber muss man doch sprechen können.»