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Kritiken zum ARD-Krimi Kritiken zum ARD-Krimi: Klebrige Klischees im "Tatort"

02.01.2014, 10:13
Die Schauspieler Martin Wuttke (links), Simone Thomalla (Mitte) und Josefine Preuß.
Die Schauspieler Martin Wuttke (links), Simone Thomalla (Mitte) und Josefine Preuß. dpa Lizenz

Köln/MZ/beq - Der Neujahrs-„Tatort“ aus Leipzig musste sich dem „Traumschiff“ geschlagen geben. 7,98 Millionen Zuschauer schalteten am Mittwochabend um 20.15 Uhr in der ARD den Krimi „Türkischer Honig“ aus Leipzig mit dem Schauspielergespann Simone Thomalla und Martin Wuttke ein. Auch Josefine Preuß ("Türkisch für Anfänger") spielte mit. Der Marktanteil betrug 21,1 Prozent. In der Presse schneidet der prominent besetzte „Tatort“ eher schlecht ab. Zu kompliziert, zu klischeehaft.

n-tv

„"Türkischer Honig" will innerhalb von 90 Minuten zugleich packender Krimi, tiefgründige Milieustudie und tragisches Familiendrama sein - und versagt dabei auf ganzer Linie.“ Ein zu komplizierter Plot, der bei sensiblen Zuschauern für einen Migräneanfall sorgen konnte („Großes Kuddelmuddel“), gemischt mit einem „zähflüssigen Brei aus Klischees und merkwürdigen Zufällen, der die Zuschauer in seiner Komplexität wohl beeindrucken soll, in Wahrheit aber einfach nur mies konstruiert ist.“ (Die komplette Kritik auf ntv.de)

Spiegel Online

In dem neuen Leipziger „Tatort“ muss sich Ex-Comedy-Sternchen Josefine Preuß als Zuckerbäckerin durchs Migranten-Milieu schlagen. „Extrem klebrig, dieser Fall.“ Glaubwürdige Geschichte? Nein. „Von Anfang bis Ende wirkt die Story konstruiert.“ Sehenswert? Nein. „Wir haben ja schon einige scheußliche deutsch-türkische Milieustudien gesehen - diese ist mit Abstand die scheußlichste. Kein guter „Tatort“-Einstand ins neue Jahr.“ (Die komplette Kritik auf spiegel.de)

Focus Online

„Die Geschichte von „Türkischer Honig“ wirkt überfrachtet und verstrickt sich in zu vielen Erzählsträngen. Das verwirrt. Viele offene Fragen werden am Ende plötzlich ganz schnell aufgelöst. Der große Familienkonflikt von Eva Saalfeld auf der einen Seite und der Mordfall in einem Geflecht aus Hass und Habgier auf der anderen Seite sind zu viel für einen „Tatort“. Nur wer das neue Jahr nicht ohne „Tatort“ starten wollte, sollte eingeschaltet haben. Alle anderen haben nichts verpasst.“ (Die komplette Kritik auf focus.de)

Die Welt

Im Fernsehkrimi bewegt sich diese Migrantengruppe fast ausschließlich im immer gleichen Koordinatensystem von Ehrenmord, Kleinkriminalität und Drogenhandel. Der Neujahrs-„Tatort“ macht da keine Ausnahme, auch wenn er sich zwischendurch ernsthaft um Nuancen bemüht. Lediglich die Dialoge zwischen Wuttke und M'Barek, die einem Florettkampf gleichen, waren großes Entertainment. Den „Tatort“ retteten sie nicht. (Die komplette Kritik auf welt.de)

Süddeutsche Zeitung

„Puh, wenn jetzt einer sagt, dass ihm das alles überkonstruiert vorkommt, hätte er die Wahrheit sanft ummäntelt. Allein Wuttke als Keppler schaut man gern dabei zu, wie er alles immer schön unterspielt. Irgendwann nuschelt er: „Zu müde für den Mist hier“, und natürlich kann man das so stehen lassen.“ (Die komplette Kritik auf sueddeutsche.de)

Die Schauspielerinnen Simone Thomalla (l) und Josefine Preuß.
Die Schauspielerinnen Simone Thomalla (l) und Josefine Preuß.
dpa Lizenz