Kleine Bestseller mit Happy End Kleine Bestseller mit Happy End: Vor 50 Jahren gelangte das erste Pixi-Buch in Kinderhände

Hamburg/dpa. - Sie sind quadratisch, praktisch, gut - und die beste Alternative zur Schokolade: Seit 50 Jahren blättern kleine Kinderhände aufgeregt durch die bunten Pixi-Bücher aus dem Hamburger Carlsen Verlag. Die beliebten Büchlein haben sich einen festen Platz in deutschen Kinderzimmern erobert. Für Generationen kleiner Leser oder Zuhörer waren die handlichen Winzlinge bereits treue Begleiter - ob auf Reisen oder im Arzt-Wartezimmer, ob in Mütter-Handtaschen oder Aktenkoffern. Wenn die kleinen Bestseller an diesem Donnerstag (29. April) ihren 50. Geburtstag feiern, sind mehr als 250 Millionen Exemplare von ihnen verkauft worden.
«Miezekatzen» hieß das erste zehn mal zehn Zentimeter große Pixi-Buch, das der dänische Verleger Per Carlsen 1954 in Deutschland auf den Markt brachte. Die Lizenz kam aus dem kanadischen Toronto, wo 1948 das weltweit erste Pixi erschienen war - benannt nach dem englischen Wort «pixy» für Kobold. Mehr als 1250 Titel sind hier zu Lande seit der Geschichte von der kleinen Katze, die sich das Daumennuckeln abgewöhnen soll, erschienen: Mal geht es um Tiere oder Kinder, mal um Sachgeschichten, Reime oder Lieder. In jedem Jahr erscheinen 64 neue Titel. Neben Deutschland und Dänemark schmökern auch in anderen Ländern Europas die lieben Kleinen in den 20 Gramm leichten Heftchen.
Kaum dass sie laufen können, stürmen schon die Kleinsten zur Pixi-Figur, die seit 1994 in den Geschäften steht und eine Schüssel mit Platz für 340 Büchlein hält. Die ersten Fans sind «Kinder, die aus dem Pappbuch-Alter heraus sind», sagt Carlsen-Sprecherin Katrin Hogrebe. Und so mancher Leser behält seine ersten Pixis für immer. «Pixi-Bücher sind ein Teil meiner Seele, damit habe ich lesen gelernt», erinnert sich der 48-jährige Friedhelm S., der noch heute von «Puffi - die schwarze Lokomotive» schwärmt. Bei manch erwachsenen Pixi-Anhängern haben die «Überraschungseier» der Buchläden die Sammelleidenschaft beflügelt, für die begehrten Objekte zahlen sie statt der 95 Cent bisweilen mehrere hundert Euro.
«Ich finde Conni am besten. Das sind so schöne Bilder und so lustige Geschichten», freut sich die fünfjährige Helena über das neue Heftchen. Schnell kritzelt sie mit ungelenken Buchstaben ihren Namen in die unverwechselbare Zeile «Dieses Buch gehört:...» auf der Umschlaginnenseite eines jeden Exemplars. Conni mit der Schleife im Haar können die Kinder seit 1992 in ihren Geschichten überall hin begleiten - ob in den Kindergarten, zum Arzt, beim Zelten oder wenn sie das Seepferdchen macht. Die Titelheldin gehört inzwischen zur erfolgreichsten Figur der Carlsen-Familie und dürfte auch im Osten Deutschlands den Pixi-Bekanntheitsgrad gesteigert haben.
Jede Geschichte ist 24 Seiten lang, und inzwischen wacht Lektorin Katrin Foede ausschließlich über Originalproduktionen, die extra dafür geschrieben und illustriert wurden. «Mindestens einmal ein Pixi-Buch zu gestalten, gehört für viele Illustratoren mittlerweile zum "guten Ton"», meint Verlagssprecherin Hogrebe. Sowohl bei den Illustrationen als auch thematisch sind die Pixi-Macher aber nie ein großes Risiko eingegangen. «Pixi ist auch ein Spiegel seiner Zeit und soll aber immer Spaß machen», sagt Hogrebe. Und noch ein bewährtes Erfolgsrezept der Minis, von denen es jetzt eine Jubiläumsbox mit einem Exemplar jedes Jahrgangs gibt, hat sich nicht geändert: Alle Geschichten haben ein gutes Ende.