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Kirche Kirche: Letzter Auftritt ist im Dom

07.06.2009, 15:15
Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Axel Noack, gibt beim Festgottesdienst im Dom «Sankt Katharina und Sankt Mauritius» in Magdeburg sein Amtskreuz ab. (FOTO: DPA)
Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Axel Noack, gibt beim Festgottesdienst im Dom «Sankt Katharina und Sankt Mauritius» in Magdeburg sein Amtskreuz ab. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Magdeburg/Erfurt/dpa. - Bei einem Festgottesdienst imMagdeburger Dom ist der 59-Jährige verabschiedet worden - und hatseine Amtskette abgegeben. Zuvor war am Pfingstmontag ChristophKähler als letzter Thüringer Landesbischof in den Ruhestandgewechselt. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche inDeutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, würdigte, dass Noackwesentliche Strukturfragen in der Evangelischen Kirche vorangetriebenhabe; etwa den Anschluss der DDR-Kirche an die EKD und die Fusion derKirchen in Mitteldeutschland.

Seit dem Zusammenschluss der Kirchenprovinz Sachsen mit derThüringer Landeskirche standen Noack und Kähler der neuen Kirche seitJahresbeginn gemeinsam vor. Als erste Landesbischöfin der EKM war imMärz die 52-jährige Ilse Junkermann aus Stuttgart gewählt worden. Sietritt ihr Amt am 29. August an.

«Bischof Noack hat wie kaum ein anderer das Bild der EvangelischenKirche der Kirchenprovinz Sachsen geprägt», sagte Sachsen-AnhaltsMinisterpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) laut Mitteilung. «Er hat dasGebot der Nächstenliebe gelebt und uns immer wieder bezeugt, dass dasEvangelium für alle eine frohe Botschaft ist.» Böhmer würdigte auchNoacks Wirken für Oppositionsgruppen zu DDR-Zeiten. ThüringensKultusminister Bernward Müller (CDU) dankte dem Geistlichen fürdessen «große Verdienste», die er sich bei der Fusion der ThüringerLandeskirche mit der Kirchenprovinz Sachsen erworben habe.

Noack wird vom Wintersemester 2009/10 an an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unterrichten. Bis zu seinem Ruhestand2014 wird er sich an der größten Universität Sachsen-Anhalts mitkirchlicher Zeitgeschichte und mitteldeutscher Regionalgeschichtebeschäftigen. Zudem soll er eine neue «Arbeitsstelle für neuereKirchengeschichte in Mitteldeutschland» leiten.

In seiner Abschiedspredigt am Sonntag ermutigte Noack diejenigenzum Glauben, die Zweifel daran haben. «Suche ist schön, aber man mussauch finden», sagte er. Das Bischofskreuz, das der in Sachsengeborene Geistliche trug, wird nicht wieder verwendet. Für dieLandesbischöfin der EKM wird ein eigenes Kreuz gefertigt.