Kinostarts 25. August Kinostarts 25. August: «Cowboys & Aliens»
Halle (Saale)/MZ. - Es sind die typischen Westernklischees,die John Favreau ("Iron Man") in seinem neuenFilm aufmarschieren lässt - angefangen vomgeheimnisvollen Fremden mit dunkler Vergangenheitbis hin zum furiosen Finale mit viel Pulverdampf.Doch anders als in typischen Pferdeopern gibtes hier nicht nur Cowboys oder dazu passendeIndianer, sondern, wie der Titel schon sagt,auch Aliens. Und diese Mischung bringt's.
Als Jake Lonergan (Daniel Craig) ohne Stiefel,aber mit einer vermeintlichen Schusswundemitten im Nirgendwo aufwacht, kann er sichnicht einmal an seinen Namen erinnern - underst recht nicht, woher er diesen seltsamenMetallreif an seinem linken Unterarm hat.Aber die harte Realität des Wilden Westensim Jahre 1873 gibt ihm nicht viel Zeit zumSinnieren. Wie aus dem Nichts tauchen Strauchdiebeauf und sehen in dem scheinbar Wehrlosen einwillkommenes Opfer. Allerdings entpuppt sichder Fremde als äußerst effektive Kampfmaschineund am Ende der Auseinandersetzung hat erneue Stiefel, neue Klamotten, ein Pferd undeinen Hund.
Sein Weg für ihn nach "Absolution", einerStadt die darauf wartet, von der Eisenbahngesellschaftüberrollt zu werden, um dann dem Vergessenanheim zu fallen. Bis dahin vergnügt man sichmit billigem Whiskey im Saloon und versuchtdem durchgeknallten Sohn (Paul Dano) des despotischenColonel Dolarhyde (Harrison Ford) aus demWeg zu gehen. Nicht so der Fremde, doch seineEinmischung sorgt nur dafür, dass er selbstals gesuchter Verbrecher erkannt wird.
Mit Hilfe einer schönen Revolverheldin (OliviaWild) gelingt es dem örtlichen Sheriff (KeithCarradine) Lonergan zu verhaften. Als jedochplötzlich seltsame "Dämonen" am Himmel auftauchenund sich anschicken, "Absolution" in Schuttund Asche zu legen, nimmt die Geschichte einenunerwarteten und aberwitzigen Verlauf.
Bereits der Filmtitel "Cowboys and Aliens"impliziert ein ungewöhnliches Kino-Abenteuer.So wundert es nicht, dass sich Hollywood dieTitelrechte an dem gleichnamigen Comic vonMitchell Rosenberg ("Men in Black") noch vordessen Veröffentlichung sicherte. Und nichtnur Produzent Steven Spielberg fragt sich,warum man nicht schon längst auf diese Ideegekommen ist.
Science Fiction im Wilden Westen gab es bereitsin Barry Sonnenbergs "Wild Wild West", dasPotential zum Kultfilm hat aber eindeutig"Cowboys & Aliens". John Favreau gelingt es,den hohen Erwartungen auf äußerst unterhaltsameArt gerecht zu werden und geschickt mit altbekanntenGenre-Versatzstücken zu spielen. Da pralltder Wilde Westen, in dem Feiglinge zu Heldenwerden, auf typische Alien-Invasionsszenarien.Gleichzeitig gelingt das Kunststück, der Handlungimmer wieder eine neue, überraschende Wendungzu geben.
Und Daniel Craig als schlagkräftiger und gebrochenerHeld verfügt über eine Leinwandpräsenz, diean die Western-Ikonen wie John Wayne und ClintEastwood erinnert. Dazu kommt ein Ensembledem man die Spielfreude anmerkt, sei es nunClancy Brown als markige Hand Gottes oderSam Rockwell als dünnhäutiger Saloonbesitzer.Gelungene Special Effects und rasante Stuntsunterstützen die Story und dienen nicht, wieso oft, als Zuckerguss der eine allzu magereGeschichte überdecken soll. Und über die immerwieder gern gezeigten glibberig-fiesen Außerirdischensieht man hinweg, wenn einem soviel Unterhaltsamesgeboten wird.
Cowboys & Aliens USA, 2011, 118 Min., FSK o.A., von Jon Favreau, mit Daniel Craig, HarrisonFord und Olivia Wilde
Der Film startet u. a. im UCI Dessau-Roßlauund im Cinemaxx Halle.