Kinostart: 9. März Kinostart: 9. März: «Der rosarote Panther»

New York/dpa. - Die wichtigste Frage beim Remake der Komödie «Derrosarote Panther» lautet: Wie ist Steve Martin im Vergleich zu PeterSellers? Seit Paulchens Debüt 1963 bis zu Sellers' Tod 1980 wardiesem die Rolle des trotteligen französischen Inspektors Clouseauauf den Leib geschrieben. Als Publikumsliebling verkörperte er denDetektiv auf den Spuren von Diamantendieben und anderen Bösewichternmit unnachahmlicher Tollpatschigkeit und verquerer Grammatik. DasUrteil: Steve Martins Version von Clouseau ist ziemlich gut, an dieGenialität von Sellers kommt er aber nicht ganz heran. Was alle kaltlassen wird, die das Original nie gesehen haben.
Mit einem schmalen Schnurrbart, die Augen zu Schlitzen verkniffenund dümmliche Aufgewecktheit simulierend, hat Martin als besten Gagseinen französischen Akzent zu bieten. Besonders komisch ist seineUnfähigkeit, trotz Sprachtrainers das Wort «Hamburger» auszusprechen,was ihn in Teufels Küche bringt. Andere Sellers-Anleihen wirkenjedoch sehr gequält - etwa das wiederkehrende Thema, hinter demVorhang nach möglichen Spionen zu suchen. Gegen Sellers' Slapstick-Komik wirkt Martins zu konstruiert.
«Bei Martins Performance wird sich Sellers im Grabe umdrehen»,lautet das Urteil von «USA Today». «Die kalte, stromlinienförmigeRegie (von Shawn Levy) gibt dem Film die Ausstrahlung einesmechanischen Apparats, der von einer Fernbedienung manipuliert wird -mit dem Finger auf der Vorspultaste», urteilte die «New York Times».Dem Publikum in den USA war das egal. Am Eröffnungswochenende landete«The Pink Panther» an der Spitze der Kinocharts und spielte in denersten drei Wochen knapp 60,9 Millionen Dollar (51 Millionen Euro)ein.
Aber schließlich hat der Film noch andere wunderbare Darsteller zubieten. Kevin Kline ist beispielsweise die perfekte Besetzung fürClouseaus Vorgesetzten, den Polizeipräsidenten Dreyfus. Er mimt denarg gebeutelten Ehrgeizling mit solch perfektem Timing, dass einKritiker vorschlug, er solle doch seine Rolle mit Martin tauschen.Und Jean Reno glänzt in der Nebenrolle als Clouseaus stets verwirrterAssistent Ponton ebenso wie Emily Mortimer als hingebungsvolleSekretärin Nicole. Clive Owen, der vor Daniel Craig als neuer JamesBond im Gespräch war, ist als «Agent 006» dabei, der mal eben einKasino von Bösewichtern befreit. Natürlich kann sich Clouseau diesenErfolg in die Tasche stecken.
Der Film dreht sich um den Mord an einem berühmten französischenFußball-Nationaltrainer, der nach einem gewonnenen Endspiel gegen dieChinesen von einer Giftspritze dahingerafft wird. Sein Glücksbringer,ein spektakulärer Diamantring mit dem Namen «Der rosarote Panther»,ist verschwunden. Verdächtigt wird seine Freundin Xania (BeyoncéKnowles), eine international gefeierte Pop-Sängerin. In der Tat einFall für den bescheuertsten Inspektor aller Zeiten.
Klassisch ist außerdem die brillante Titelmusik von Henri Mancini,um die auch das Remake nicht herum kommt. Sie ist mondän, einbisschen ironisch und gleichzeitig spielerisch. Eigentlich viel zucool für so einen trotteligen Inspektor. Und zum Glück hat auch dielegendäre Trickfigur Paulchen Panther im Vorspann wieder einen großenAuftritt.