Kinostart: 9. Februar Kinostart: 9. Februar: «Die Wilden Hühner»

Hamburg/dpa. - Sprotte, Frieda, Melanie und Trude - vier Mädels,die zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Komme, was wolle. IhrBanden-Name: «Die Wilden Hühner», die coolste Mädchengang der fünftenKlasse. Wenn es um die Rettung ihrer Maskottchen, die Hennen Daphne,Kokoschka und die anderen Hühnerdamen geht, verbünden sie sich sogarmit den «Pygmäen», vier Jungs der selben Stufe. Mit der Verfilmungdes Romans «Fuchsalarm» aus der Buchreihe «Die Wilden Hühner» dererfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke(«Tintenblut») hat das Produzentenduo Uschi Reich und Peter Zenk(«Das fliegende Klassenzimmer», «Bibi Blocksberg») eine flotte,amüsante und spannende Inszenierung auf die Leinwand gezaubert.
Eines Tages gibt Sprotte (Michelle von Treuberg), die bei ihrerchaotischen, allein erziehenden Mutter Sibylle (Veronica Ferres)aufwächst, Fuchsalarm. «Es geht um Leben und Tod», flüstert sie ihrenFreundinnen zu. Der Grund der Aufregung: Oma Slättberg (Doris Schade)will ihre betagten Hennen schlachten. Die Mädchenbande, nach einerMutprobe um die Spionin Wilma (Jette Hering) bereichert, hecktschnell einen Plan aus: Sie wollen die Tiere entführen.
Neue Heimat der Hennen soll das Grundstück werden, das Trudes (ZsaZsa Inci Bürkle) allein erziehender Vater ihr geschenkt hat und aufdem sich das neue Banden-Quartier der «Wilden Hühner», ein alterWohnwagen, befindet. Die erste Befreiungsaktion scheitert aber. Ausder Not heraus verbünden sich die Mädchen mit ihrer männlichenBanden-Konkurrenz: den «Pygmäen», die ein Baumhaus im Wald haben. Zuihnen gehören Anführer Fred (Jeremy Mockridge), der immer hungrigeTorte (Martin Kurz), der Karten legende Steve (Philip Wiegratz) undder aggressive Willi (Vincent Redetzki). Samstagabend ist es dannsoweit: Während Oma Slättberg «Wetten, dass..?» guckt, machen sich inihrem Garten dunkle Gestalten am Hühnerschuppen zu schaffen...
Der Film «Die Wilden Hühner», der in Köln, Düsseldorf und Xantenam Niederrhein gedreht wurde, zeigt realistisch, mit welchenProblemen Fünftklässler zu kämpfen haben. Trude, ein Scheidungskind,muss abnehmen, stopft aber ständig Essen in sich hinein. In WilmasFamilie zählt nur schulische Leistung. Melanie, gespielt von KatjaRiemanns Tochter Paula, braucht Geld für ihre Pickelcreme. Frieda(Lucie Hollmann) muss immer auf ihren kleinen Bruder aufpassen,während Sprotte mit ihrer Mutter zu tun hat, die sich mit Taxifahrendurchschlägt und kein Glück mit den Männern hat.
Rund 160 Schüler haben als Komparsen in dem Film mitgewirkt, dergrößtenteils während der Sommerferien gedreht wurde. Weitere Rollenspielen Jessica Schwarz als Klassenlehrerin Frau Rose und BennoFürmann als ihr Kollege Herr Grünbaum.
Schauspielerin Ferres hatte sich sofort in das Drehbuch (GüzinKar, Uschi Reich) verliebt. Der Film «ist unterhaltsam, komisch undzeigt ein modernes Bild heutiger Familienstrukturen. Er thematisiertspielerisch und erzählt ungeschminkt die Wahrheit, welche Problemepubertierende Kinder und ihre Eltern haben», sagt die 40-Jährige.
Bemerkenswert ist, wie natürlich die zehn bis dreizehn Jahre altenKinder, die teilweise zum ersten Mal vor einer Filmkamera gestandenhaben, ihre Rollen ausfüllen. Nichts im Film wirkt gekünstelt. «Ichwar beeindruckt, wie souverän und mutig die Kids an die Sacheherangegangen sind», sagt Benno Fürmann. Auch wenn er in diesem Filmnicht direkt im Rampenlicht steht, «war es eine tolle Erfahrung,einen Lehrer zu spielen. Da denkst du sofort an deine eigene Jugend».Die Mischung aus «modernem Kinderalltag und Bullerbü» habe einen ganzbesonderen Charme, sagt er. Auch eine beruhigende Gewissheit hatFürmann für sich aus dem Film gezogen: «Baumhäuser», sagt er, «diewird es immer geben.»