Kinostart: 8. Februar Kinostart: 8. Februar: «Sie sind ein schöner Mann!»

München/dpa. - Er erwartet von seiner Zukünftigen weder Liebe noch heißen Sex, sondernnur harte Arbeit auf dem Hof. Elena erscheint ihm genau die Richtige zu sein - kerngesund und kräftig will die junge Rumänin im Westen nichts anderes, als Geld verdienen für ein besseres Leben in ihrer armen Heimat. Doch Gefühle sind nicht planbar. Einfühlsam und komisch zeigt der Film «Sie sind ein schöner Mann» mit Michel Blanc und der Neuentdeckung Medeea Marinescu in den Hauptrollen, dass man selbstunter diesen Umständen und trotz vieler Hindernisse seine große Liebefinden kann.
In Frankreich avancierte das Regiedebüt der SchauspielerinIsabelle Mergault («Gemischtes Doppel») zum unerwartetenPublikumserfolg. Jenseits von TV-Doku-Soaps wie «Bauer sucht Frau»vereint der Streifen mit den liebevoll gezeichneten Charakterenfranzösische Leichtigkeit mit trockenem Humor und Romantik. Komischsind vor allem Aymés Versuche, seine Fahrt nach Rumänien geheim zuhalten. Seinen Freunden erzählt er, dass er nach Hannover zu einerLandwirtschaftsausstellung fährt. Als sie ihn bitten, Fotos, Würsteund Sauerkraut mitzubringen, gerät er in arge Bedrängnis. Verzweifeltsucht er in Bukarest nach deutschen Souvenirs und schießtSchnappschüsse von Schäferhunden und Plakatwänden, die für deutscheAutos werben.
Als Mergault die Rolle des mürrischen und polternden Aymé schrieb,hatte sie bereits Michelle Blanc («Die Verlobung des Monsieur Hire»)als Idealbesetzung vor Augen. Die Elena-Darstellerin entdeckte sieerst bei einem großen Casting. «Medeea Marinescu war die einzige, diekein Wort französisch sprach. Sie hat den Text phonetisch auswendiggelernt und vorgespielt», sagt Mergault. «Ohne die Sprache zubeherrschen, schaffte sie es, rührend und komisch zugleich zu sein.»Auch mit der Landwirtschaft musste sich die 32-Jährige erst vertrautmachen. «Bei diesem Dreh habe ich zum ersten Mal den Fuß in einenHühnerstall gesteckt«, bekennt Marinescu.
Im Film merkt man Elena diese Scheu nicht an. Beherzt packt siean, was ihr Aymé aufträgt. Doch bald macht sich eine unterschwelligeTraurigkeit breit, die dadurch verstärkt wird, dass Aymé sie alsreines Arbeitstier behandelt. Heimlich schleicht sich Elena davon, umihre sechsjährige Tochter anzurufen, die in Rumänien sehnsüchtig aufihre Mutter wartet. Doch durch die harte Schale von Aymé dringtplötzlich das Gefühl, dass sich mit Elena viel verändert hat auf demHof. Ist es der duftende Wiesenblumenstrauß oder eher die hübscheRumänin selbst, die in ihrem luftigen Sommerkleid schon allen jungenMänner des Dorfes den Kopf verdreht hat? Aymé kann es nicht so rechtsagen und als er es endlich bemerkt, ist es fast schon zu spät.