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Kinostart: 8. Dezember Kinostart: 8. Dezember: «Factotum»

Von Caroline Bock 01.12.2005, 15:33
Matt Dillon stellt im Kinofilm «Factotum» den heruntergekommen Autor Henry Chinaski dar (undatierte Filmszene). (Foto: dpa)
Matt Dillon stellt im Kinofilm «Factotum» den heruntergekommen Autor Henry Chinaski dar (undatierte Filmszene). (Foto: dpa) Pandora

Berlin/dpa. - Denspeziellen Männerhumor Bukowskis muss man mögen, um an Bent HamersFilm «Factotum» seine Freude zu haben. Der Held, ein abgehalfterterSchriftsteller, hangelt sich zwischen Kneipe, Lotterbett und Rennbahnvon Tag zu Tag. Ausgerechnet der einstige Mädchenschwarm Matt Dillon(«Rumble Fish») hat die Hauptrolle übernommen und spielt Bukowskisalter ego Henry Chinaski.

Der 41-Jährige darf sich als Schauspieler richtig austoben. Denganzen Film über sieht Dillon so aus, als würde er in seinen Kleidernschlafen und tatsächlich heimlich Fusel trinken. Der Zuschauerbegleitet ihn auf seiner Odyssee von Job zu Job, und wäre nichtAmerika, sondern Deutschland der Schauplatz, wäre die Tristesse wohlkaum zu ertragen. Der norwegische Regisseur Hamer hat bereits in demskurrilen Streifen «Kitchen Stories» bewiesen, dass er ein Gespür fürlakonischen Witz hat. Es macht ihm sichtlich Spaß, seinen Helden ineiner Gurkenfabrik arbeiten zu lassen - wo er natürlich schnellwieder herausfliegt.

Das Bukowski-Zitat «Einige Menschen werden nie verrückt - was fürein schreckliches Leben sie führen müssen» ist das Leitmotiv. Auchwenn sich Dillon sehr bemüht hat, den sympathischen Loser zu spielenund mit der wunderbaren Lili Taylor, seiner abgetakeltenFilmpartnerin Jan, auf der Leinwand harmoniert: So richtig überzeugtder Film nicht. Vielleicht haben schon zu viele mit dem Lebenhadernde Schriftsteller in dunklen Bars und schmierigen Hotelzimmerndas Kino bevölkert.