Kinostart 6. Oktober Kinostart 6. Oktober: «Wunderkinder»

Halle (Saale)/MZ. - Man sollte meinen, dass man Geschichtenaus der Vergangenheit nicht erfinden müsste,gerade was den Zweiten Weltkrieg betrifft.Aber das Drama "Wunderkinder" in der Regievon Marcus O. Rosenmüller tut eben genau das.Hanna Reich, gefeierte Violinistin, wird vonihrer Enkelin während einer Probe besucht.Gleichzeitig versucht ein älterer Herr andie Musikerin heranzukommen, wird aber vonderen Agentin abgewiesen. Sie übergibt Hannaeinen Brief. Wie vom Donner gerührt bittetsie, den Mann zu ihr zu bringen.
Erinnerungen werden wach an das Jahr 1941in der Ukraine. Die Reichs gehören zu denPrivilegierten, denn Max Reich (Kai Wiesinger)führt die Geschäfte der Brauerei. Die kleineHanna (Mathilda Adamik) liebt das Violinspielsehr, doch die Wunderkinder Abrascha Kaplan(Elin Kolev) und Larissa Brodsky (Imogen Burrell)wollen mit der Deutschen nichts zu tun haben.Abrascha spielt begnadet Violine, Larissaist eine Virtuosin auf dem Klavier. Sogareine Einladung nach New York steht an, aberdie Ereignisse vereiteln die Reise. Währendes Hanna noch gelingt, die beiden zu überzeugen,gemeinsam zu musizieren, macht der sowjetischeGeheimdienst Jagd auf Deutsche. Die Reichskönnen sich mit Hilfe von Abraschas und LarissasFamilien im Wald verstecken.
Dann erreicht der deutsche Überraschungsangriffauch die Ukraine, nun sind es die Reichs,die den in Gefahr geratenen Familien von Abraschaund Larissa helfen. Allerdings ist SS-StandartenführerSchwartow (Konstantin Wecker) alles andereals ein guter Mensch, das Drama nimmt folgerichtigseinen Lauf. Die erfundene Geschichte um eindeutsches Mädchen und zwei hochbegabte jüdischeKinder spielt mit dem menschlichen Aspekt,weiß aber manchmal nicht zu überzeugen. Dasliegt in erster Linie daran, dass man dasGefühl hat, dass die Story am Reißbrett entworfenwurde. Schon allein die gestelzten Dialogeder Kinder machen wenig Freude und nehmendem Film insgesamt seine Glaubwürdigkeit.
Wunderkinder, Drama,D, 2011, Regie: Marcus O. Rosenmüller
Der Film startet u. a. in der SchauburgLeipzig, Antonienstraße 21.
