Kinostart: 6. März Kinostart: 6. März: «Knut und seine Freunde»

Berlin/dpa. - Auf dem Bärenfelsen reckt «Mollie» Knut, wenner Männchen macht, seine etwa 150 Kilo inzwischen fast zwei Meter indie Höhe. Der einst schneeweiße Knuddel-Knut im Plüsch-Format wälztsich als grau-brauner Dreckspatz im Rindenmulch und grabscht nachfetten Fischen. Aber die Traumfabrik Kino bringt den Fans ihrenputzigen süßen Liebling von einst wieder zurück.
Der in Berlin geborene und lebende Regisseur Michael Johnsonvertraut ganz der Kraft der Bilder und den Erinnerungen an die schöneZeit mit Knut. Berührend, wie der kleine Kerl zum ersten Mal an diefrische Luft darf und sich tapsig Zentimeter um Zentimeter ins Lebenhinauswagt. Bewegend, wie Dörflein dem erschöpften Mini-Bär mitten imlauten Trubel der Massen bei der «Knut-Show» ein leises Schlafliedsingt. Zum Lachen, wie Knut neugierig und zuerst ganz zart am dichtenHaarschopf Dörfleins knabbert und dann kräftig und wild daran zerrt.
Auf der Riesenleinwand erscheint das Spiel zwischen dem«Traumpaar» des Jahres 2007 noch inniger als im Fernsehen oder aufDVD. Und die selbe familiäre Intimität, wie sie der Film beimAufwachsen der Eisbär-Kinder Lasse, Linn und Kunik bei ihrerunendlich fürsorglichen Mutter Maidu in der arktischen Eiswüstedokumentiert, verblüfft. Auch die anderen «Knut-Freunde» Masha undPasha, die sich als kleine Braunbären-Zwillinge in den Weitenweißrussischer Wälder ohne Mutter durchschlagen müssen, erleben, dasssie nur zusammen überleben können.
Das ist das Bindeglied der Berichte über ganz verschiedene Bären-Schicksale in einer bedrohten Natur. Im übertragenen Sinn erzählt der«Wind» (Sprecher: Dietmar Wunder) die Geschichte vom Leben undÜberleben der Bären-Kinder. In der Flut prächtiger Bilder aus derNatur und von der Symbiose zwischen Mensch und Tier gehen daseigentlich auch mit Knuts Schicksal verbundene Bemühen um den Schutzeiner bedrohten Tierart und der Kampf gegen die globalenUmweltgefahren allerdings etwas unter.
Die Natur ist hart, kennt so gut wie keine Gnade, auch im Filmnicht. Aber Eltern müssen sich als Begleiter ihrer Kinder keineSorgen machen. Der Film dokumentiert nicht bis zum Letzten dieGrausamkeit des Überlebenskampfes, deutet nur an. Wenn der Wolfangreift und töten will, wird er von den Bärenjungen gemeinsam mitDrohgebärden weggebissen. Und eine Robbenmutter zieht ihr Kleines inletzter Sekunde zurück ins rettende Eisloch. Der laut Zoo-DirektorBernhard Blaszkiewitz «gute Fresser» Knut bevorzugt sowiesoCroissants. Nur einmal übertreibt er und sitzt selbstzufrieden wieein Buddha inmitten eines riesigen glitschigen Haufens angefressenerFische.
Der 90-minütige Film «Knut und seine Freunde» startet am 6. Märzin deutschen Kinos mit 150 Kopien (farbfilm verleih). Am 2. März(11.00 Uhr) sind zu einer offiziellen Premiere im Berliner Zoo-Palastetwa 1000 Gäste eingeladen, vorwiegend Kinder. Unter den Besuchernsind nach Angaben der Verleiher auch Regisseur Johnson undTierpfleger Dörflein. Anstelle des Roten Teppichs wird dann einblauer Teppich mit aufgedruckten Bärentatzen ausgerollt.