Kinostart 6. Dezember Kinostart 6. Dezember: «Die Libelle und das Nashorn»
Halle (Saale)/MZ. - Während nach einer gemeinsamen Lesung das Publikum vor dem Signiertisch des bekannten Schauspielers Nino Winter (Mario Adorf) Schlange steht, verirren sich zu der Nachwuchsautorin Ada Hänsemann (Fritzi Haberlandt) nur vereinzelte Interessenten. Auf der gemeinsamen Rückfahrt herrscht betretenes Schweigen.
Aber ein Streik, der Winters Abflug verhindert, und ein Geliebter, der Ada telefonisch die Beziehung aufkündigt, sorgen dafür, dass die beiden sich an der Hotelbar wiedertreffen. Die ersten Kommunikationsversuche sind ungelenk. Ada plaudert Belanglosigkeiten heraus, der eitle Schauspieler verweigert sich. "Es ist echt nicht einfach, sich mit Ihnen zu unterhalten" platzt es aus Ada heraus und in ihrer kompromisslosen Direktheit erobert sie sich das Interesse des alten Mannes. Eine ganze Nacht lang unterhalten sich die beiden in einer Vertrautheit, in der man sich nur mit Fremden unterhalten kann.
Zuallererst ist "Libelle und Nashorn" jedoch das Zusammentreffen einer ungewöhnlichen Schauspielerpaarung. Mario Adorf als Inbegriff des gesetzten, deutschen Mimen kann hier in seiner Komfortzone bleiben. Es ist die fabelhafte Fritzi Haberlandt, die das Kammerspiel souverän zusammenhält.
Die Libelle und das Nashorn
Drama, D 2012, Regie: Lola Randl
fsk: ohne altersbeschränkung
Der Film startet u. a. in der Kinobar Prager Frühling, Leipzig, Bernhard-Göring-Straße 152.
