Kinostart: 5. Oktober Kinostart: 5. Oktober: «Deutschland. Ein Sommermärchen»

Hamburg/dpa. - Mit «Deutschland. Ein Sommermärchen» hat der Regisseur Sönke Wortmannder deutschen Fußball-Nationalmannschaft nun ein Denkmal gesetzt:Witzig, liebevoll und spannend hat er das Team von Jürgen Klinsmannwährend der WM porträtiert. Der Film ruft die Emotionen undErinnerungen noch einmal wach, die glücklichen ebenso wie dietraurigen Momente. Premiere ist am 3. Oktober in Berlin, am 5.Oktober folgt der bundesweite Kinostart.
Wer sonst, wenn nicht Wortmann sollte so ein Dokument schaffen:Selbst einst Fußballprofi sowie Schöpfer des legendären Fußballfilms«Das Wunder von Bern» war er nun bei der WM 2006 hautnah dabei. Fürsein Porträt, dessen Vorbild der Dokumentarfilm «Les Yeux dans lesBleus» über die französische Nationalelf auf ihrem Weg zum WM-Titel1998 war, folgte Wortmann mit der Kamera den Spielern überall hin,sechs bis acht Stunden täglich: in die Kabine, ins Schlafzimmer, vordie Autogrammjägerinnen, auf die Massagebank.
Mit seiner Kamera und der von Kameramann Frank Griebe sind dabeiinsgesamt hundert Stunden Filmmaterial zusammengekommen. Wie ein«Tierfilmer» habe er gearbeitet, beschrieb Wortmann bei einerVoraufführung des Films sein «langsames Anschleichen an dieseSpezies» Nationalspieler. Herausgekommen ist ein Filmdokument mitneuen Bilder und skurrilen Details.
Das Ereignis wird aus der ganz eigenen Perspektive von «Poldi»,«Schweini», Lehmann, Ballack, Neuville, des Trainergespanns JürgenKlinsmann und Joachim Löw und der anderen WM-Helden erlebbar. DenAuftakt macht der dramatische Moment der Niederlage nach demHalbfinalspiel gegen Italien. Nach dem bedrückenden Rückblick wirddas «Sommermärchen» chronologisch vom Trainingslager auf Sardinienüber den Einzug ins Schlosshotel im Grunewald, die Spiele und ihreschönsten Tormomente bis hin zur Jubelfeier am Brandenburger Torerzählt.
Zu den vielen witzigen Szenen gehören die Ansprachen von Klinsmannvor den Spielen, wenn er enthusiastisch ruft: «geil, absolut geil»,oder wenn er seine Jungs auffordert, «brutal zuzuschlagen» und, imSpiel um den dritten Platz, bloß nicht plötzlich «portugiesischspielen» zu wollen. Witzig wirkt auch der Besuch von BundeskanzlerinAngela Merkel (CDU) bei der Mannschaft.
Liebevoll sind die Details, auf die Wortmann die Kamera schwenkt:das hosenlose Maskottchen Leo, wie es einsam am Spielfeldrand vorsich hintanzt, der 71-jährige Masseur Adolf Katzenmeier am Piano oderKlinsmann beim Tischtennisspielen. Spannend sind die Spiele und Tore,der dramaturgische Bogen bis zur bitteren Enttäuschung. Wer damalsnicht traurig war, der hat spätestens bei Wortmanns Film einen Kloßim Hals. «Deutschland. Ein Sommermärchen» ist eine schöne Hommage andie Mannschaft. Subtil, lustig, liebevoll und mitreißend, erweckt erden Zauber um die WM für einen Moment noch einmal zum Leben.
