1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Kinostart: 5. Juni: Kinostart: 5. Juni: «Prom Night»

Kinostart: 5. Juni Kinostart: 5. Juni: «Prom Night»

Von Johannes von der Gathen 29.05.2008, 08:51
Richard Fenton (Jonathan Schaech) hält Donna (Brittany Snow) in dem neuen Kinofilm «Prom Night» den Mund zu. Das Remake des Kult-Horrorfilms aus den 80er Jahren erzählt von Donna, deren Familie drei Jahre zuvor von ihrem psychopathischen Lehrer Fenton niedergemetzelt worden war. (Foto: dpa)
Richard Fenton (Jonathan Schaech) hält Donna (Brittany Snow) in dem neuen Kinofilm «Prom Night» den Mund zu. Das Remake des Kult-Horrorfilms aus den 80er Jahren erzählt von Donna, deren Familie drei Jahre zuvor von ihrem psychopathischen Lehrer Fenton niedergemetzelt worden war. (Foto: dpa) Sony Pictures

Hamburg/dpa. - Kein Wunder: seit ihre gesamte Familie von einemPsychopathen ermordet wurde, leidet Donna (Brittany Snow) unterAlpträumen. Drei Jahre ist das traumatische Ereignis nun her, dieSchülerin lebt seitdem bei Onkel und Tante und bereitet sich zusammenmit ihren Freundinnen Lisa (Dana Davis) und Claire (Jessica Stroup)auf den Abschlussball vor.

Die große Sause soll in einem sündhaft teuren Hotel steigen. Aberjust an diesem Abend entkommt der verrückte Mörder, ein ehemaligerLehrer, aus dem Gefängnis und mietet sich unerkannt in demNobelschuppen ein. Und schon bald wird der eine oder andere Schülervermisst.

Der Horrorfilm «Prom Night», ein freies Remake des gleichnamigenPsychoschockers von 1980, eroberte im April Platz eins der US-Kinocharts und spielte zum Start immerhin 22,7 Millionen Dollar (14,6Millionen Euro) ein. Im Original war die damals durch John CarpentersMeisterwerk «Halloween» (1978) zur «Scream Queen» avancierte JamieLee Curtis in einer Hauptrolle zu sehen, der Thriller überzeugtedurch ausgeklügelte psychologische Finessen und mörderische Spannung.

Davon ist in dieser Neuauflage wenig zu spüren: viel zuschematisch und uninspiriert geht TV-Regisseur Nelson McCormick inseinem Spielfilmdebüt den Teenager-Stoff an, der doch etlichereizvolle Aspekte aufweist: Die Angst der Mädchen von demErwachsenwerden und dem ersten Sex oder die hysterische Spannunginnerhalb einer Abschlussklasse, die sich nicht selten in makaberenGags entlädt. Aber der Film beschränkt sich weitgehend auf daslustlose Anrichten einer «Schlachtplatte», bei der blutige Detailsausgeblendet werden.

Natürlich sollte man einem solchen Slasherfilm nicht unbedingtmangelnde Subtilität vorwerfen, aber die immergleichenKameraperspektiven in dunkle Wandschränke, Spiegel oder Aufzüge sinddann doch ärgerlich. Ohne einen Funken schwarzen Humors buchstabiert«Prom Night» sein mörderisches Pflichtprogramm herunter, und dienervtötende Oberzicke Crissy kommt mit dem Leben davon.

Dabei gibt sich die 22-jährige Hauptdarstellerin Brittany Snow(«Hairspray») alle Mühe, den Zuschauern eine Gänsehaut zu verpassen:die Panik vor dem wahnsinnigen Ex-Lehrer ist ihr von der erstenEinstellung an wirklich ins Gesicht geschrieben. Alle ihre Freundedagegen bleiben blass, auch Johnathon Schaech als messerschwingenderSchlächter kann mit seinem Part offensichtlich nicht viel anfangen.