Kinostart: 5. Juni Kinostart: 5. Juni: «Penelope»

Hamburg/dpa. - So kam ein Fluch über dieWilhern-Sippe - und Penelope zu einer Schweinenase. Alle Ehebewerber- zusammengetrommelt von ihrer überbehütenden Mutter und einerDating-Agentin - suchen das Weite, sobald sie die Erbin leibhaftigvor sich sehen. Richtig kritisch wird es aber, als der schöne,verarmte Aristokrat Max (James McAvoy) auftaucht.... Aus diesem nichtsehr anspruchsvollen und vorhersehbaren Stoff formt Regisseur MarkPalansky in seinem Spielfilmdebüt ein schräges modernes Märchen fürjunge Erwachsene. Das hat neben allerhand Unstimmigkeiten einigenCharme und Witz sowie reizende Darsteller zu bieten.
Wild und nicht immer ausgegoren mischt Palansky in seiner schon2006 entstandenen amerikanisch-britischen Komödie Genres, Absichtenund Ausstattungsstile: Er parodiert Teenager-Romanzen, Grusel- undGangsterfilme, verbindet «practical jokes» mit ernsthaftenSelbstfindungsbotschaften und lässt Penelopes Welt aussehen wie einMix aus dem London des 19. Jahrhunderts und dem New York deszwanzigsten. Zunächst kontrastiert er die gediegene Atmosphäre einesalten Herrenhauses mit flüchtenden Verehrern, die in hohem Bogenkopfüber durch das Fensterglas fliegen und einer Rüssel-Prinzessin,die ihren Frust mit Unmengen von Chips und Cola bekämpft.
Nachdem Penelope sich unglücklich in Max verliebt hat, der sieeigentlich nur heimlich fotografieren wollte, beschließt sie, endlichdie mütterliche Obhut zu verlassen. Allein in der großen Stadt,freundet sie sich mit der resoluten Kurierfahrerin Annie an (ReeseWitherspoon, die auch Co-Produzentin ist). Sie lernt, sich selbst zuakzeptieren und wird erst einmal Lehrerin, bevor sie die Liebefindet.
Schwächen seines Films gleicht der Regisseur aus durch dieBegeisterung und Detailfreude, mit der er mit Klischees spielt. Esentsteht ein Geist, der den Zuschauer durchaus bei Laune halten undihn immer wieder laut lachen lassen kann. Zum Vergnügen tragen dieSchauspieler erheblich bei: die grazile, mädchenhaft-pfiffige Ricci(«Monster»), die selbst mit Rüssel noch entzückend aussieht, derkultiviert-coole Schotte McAvoy («Die Chroniken von Narnia»,«Abbitte») sowie nicht zuletzt Catherine O'Hara und Richard E. Grant(«Gosford Park») als eindrucksvoll vornehmes Elternpaar.