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Kinostart: 5. Juni Kinostart: 5. Juni: Jet Li ist der «Hero»

Von Peter Claus 01.06.2003, 16:41
Das Szenenfoto aus dem neuen Kinofilm "Hero" zeigt den Schwertkämpfer Nameless (Jet Li) umgeben von einem bewaffneten Heer. Im China vor mehr als 2000 Jahren will König Qui Kaiser werden. Nameless behauptet die drei gefährlichsten Widersacher des Königs getötet zu haben. Drei Versionen dieser Geschichte von Kampf und Ruhm werden erzählt und damit ein optisches Feuerwerk aus Farben, Kampfszenen, Visual Effects und prächtigen Kostümen entworfen. Starttermin des aufwendig produzierten Action-Streifens von Regisseur Zhang Yimou ist der 05.06.2003. (Foto: dpa)
Das Szenenfoto aus dem neuen Kinofilm "Hero" zeigt den Schwertkämpfer Nameless (Jet Li) umgeben von einem bewaffneten Heer. Im China vor mehr als 2000 Jahren will König Qui Kaiser werden. Nameless behauptet die drei gefährlichsten Widersacher des Königs getötet zu haben. Drei Versionen dieser Geschichte von Kampf und Ruhm werden erzählt und damit ein optisches Feuerwerk aus Farben, Kampfszenen, Visual Effects und prächtigen Kostümen entworfen. Starttermin des aufwendig produzierten Action-Streifens von Regisseur Zhang Yimou ist der 05.06.2003. (Foto: dpa) Miramax

Berlin/dpa. - Meisterwerke wie «Das rote Kornfeld» und «DieGeschichte der Qiu Ju» haben den chinesischen Regisseur Zhang Yimou(51) weltweit als Philosophen des Kinos bekannt gemacht. SeinMarkenzeichen: Kunstvoll erzählte sozialkritische Geschichten. Mit«Hero» versuchte er sich erstmals an einem Action-Film. Prompt gelangihm Außergewöhnliches.

Seinen Anspruch formuliert der Regisseur so: «Ich wollte das Genrein eine neue Richtung lenken, hin zu einer Reduzierung von Gewalt.»Die märchenhafte Fabel spielt vor rund 2000 Jahren. Die Ära gilt inChina als «Zeit der großen Kriege». An deren Ende stand diegewaltsame Einigung des Reichs unter dem Herrscher Qin. Dieser(historisch verbürgte) erste Kaiser von China ist von vielen Legendenumgeben. Eine ideale Voraussetzung für einen Film vollerFarbenpracht, Kampfkunst und Romantik.

Im Zentrum stehen der Kaiser (Chen Dao Ming) und derSchwertkämpfer «Namenlos» (Jet Li). Drei der ärgsten Feinde Qins hater besiegt. Er berichtet seinem Herrn, wie die Heldentaten gelangen.Dank einer wundervollen Film-Sprache werden die Erinnerungen in einemwahren Rausch der Bilder lebendig. Doch es ist eine vertrackte Sachemit dem Erzählen: Es zeigt sich nämlich, dass mehrere Varianten desGeschehens denkbar sind. Der Film illustriert drei Blickwinkel, wasdie Spannung beträchtlich steigert.

Der Regisseur sah die Kampfszenen als besondere knifflige Aufgabean: «Man hat im Film weniger als eine Sekunde, um eineSchwertbewegung zu illustrieren. Das ist eine echte Herausforderung.Da muss einem schon was Besonderes einfallen, wenn man das Publikumverblüffen möchte.» Zhang Yimou verblüfft mit Ruhe. So dehnt er etwadie zeitlichen Abläufe, indem er zwischen die SchwertaktionenRegentropfen schneidet, Blätterwirbel, Pfeilhagel, Wasserläufe. DerEffekt ist verblüffend: Das Geschehen verwandelt sich in ein fastmystisches Ballett aus Raum und Zeit, menschlicher Leidenschaft undLeiden. Atemberaubende Landschaftsbilder, opulente Ausstattung,raffinierter Lichteinsatz und ein ausgeklügeltes Farbkonzeptkomplettieren die ganz auf Stilisierung setzende Ästhetik.

Neben der Freude am Formalen fordert der Film auch Widerspruchheraus. Denn die Story legt es nahe, dass ein Held auch einemTyrannen sein Leben opfern sollte, wenn er damit dem Gedeih derNation dient. Da Kaiser Quin als einer der brutalsten Herrscher inder Geschichte des Reichs der Mitte gilt, ist diese Botschaftumstritten. Chinesische Bürgerrechtler haben protestiert, dieKritiker streiten. Die Zuschauer reagieren angesichts der optischenOpulenz jedoch begeistert, selbst viele, die ansonsten Filme mit demEtikett «Action» meiden.