1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Kinostart: 4. September: Kinostart: 4. September: «Wanted»

Kinostart: 4. September Kinostart: 4. September: «Wanted»

Von Wolf von Dewitz 28.08.2008, 11:20
Fox (Angelina Jolie) hält eine Pistole in den Händen und schaut Sloan (Morgan Freeman) in einer Szene des Films «Wanted» (undatierte Filmszene) an. Das Action-Inferno basiert auf einem Comic und handelt von einem Beamten, der erfährt, dass sein Vater ein Berufskiller ist. Nach dem Tod des Vaters lässt er sich vom Auftragsmörder Sloan zum Schurken ausbilden. Der Film kommt am 04. September in die deutschen Kinos. Foto: Universal
Fox (Angelina Jolie) hält eine Pistole in den Händen und schaut Sloan (Morgan Freeman) in einer Szene des Films «Wanted» (undatierte Filmszene) an. Das Action-Inferno basiert auf einem Comic und handelt von einem Beamten, der erfährt, dass sein Vater ein Berufskiller ist. Nach dem Tod des Vaters lässt er sich vom Auftragsmörder Sloan zum Schurken ausbilden. Der Film kommt am 04. September in die deutschen Kinos. Foto: Universal Universal

Berlin/dpa. - Kugeln. Der Actionfilm «Wanted» (Kinostart 4. September) setzt nundas Gesetz vom stets linearen Schuss außer Kraft. Auftragskillerlenken mit ihrer Willenskraft die Kugeln um Hindernisse herum sicherins Ziel. In den Hauptrollen sind Angelina Jolie, Morgan Freeman undJames McAvoy zu sehen.

Regie übernahm der Russe Timur Bekmambetov, der nach den beidenrussischen Kassenerfolgen «Wächter der Nacht» und «Wächter des Tages»den Weg nach Hollywood gefunden hat. Nun bedient er sich der ganzenBreite der Spezialeffekte aus der Traumfabrik. Menschen, Autos undZüge werden in aufwendigen Actionszenen durch die Luft katapultiert.In schier unerschöpflichen Mengen schießen dabei Kugeln und wahreSturzbäche an künstlichem Blut über die Leinwand. Als heimlicheHauptdarsteller erweist sich die halbe Hundertschaft an Stuntleuten,die im Abspann genannt werden.

Die Handlung basiert auf einem Comic, das allerdings nicht Batmansoder Supermans Marvel-Universum, sondern einer unabhängigen Buchreiheentstammt. Den Regeln des Genres folgend wandelt sich der Heldanfangs vom erfolglosen Durchschnittsbürger zum stählernen Helden mitschier übernatürlichen Kräften, der für Gerechtigkeit kämpft.

McAvoy spielt den frustrierten Büroangestellten Wesley Gibson,der von seiner Freundin betrogen und von seiner Chefin drangsaliertwird. Doch plötzlich endet sein ewig grauer Alltag: Aus zunächstunerklärlichen Gründen gerät er in die Schussbahn eines Killers. Diegeheimnisvolle Fox (Jolie) rettet ihn. Danach will der Vorsitzendeeiner geheimnisvollen Bruderschaft (Freeman) ihn für den Kampfrekrutieren. Er soll Mörder töten, noch bevor sie ihre Taten begehen.Schwingungen des Schicksals verraten die Namen der künftigenGewalttäter.

Das Thema scheint Cineasten vertraut: Schon Steven Spielbergstellte 2002 in «Minority Report» die Frage, ob mögliche Gewalttätermittels hellseherischer Kräfte präventiv zur Strecke gebracht werdendürfen. Bei «Wanted» interessieren sich die Filmemacher ausgerechnetfür diesen Aspekt kaum. Eher beiläufig spielt die Legitimation vonPräventivschlägen eine Rolle, um neue Schusswechsel einzuleiten. Zweiüberraschende Wendungen sorgen wenigstens für ein Mindestmaß aninhaltlicher Spannung.

Die Figuren bedienen mit wodkasaufenden Russen undschwulenfeindlichen Latinos die üblichen Mainstream-Klischees. Derdeutsche Hollywoodstar Thomas Kretschmann («Next») tritt als ominöserGegenspieler auf, der immer wieder Anschläge auf die Bruderschaftverübt. Quer durch die halbe Stadt lenkt er Geschosse ins Ziel.Nahaufnahmen von Kugeln, die durch Straßenschluchten, Büroflure undZüge fliegen, sind handwerklich gut gemacht. Die Erklärung, warum derSchuss abgefeuert wurde, ist in dem permanenten Action-Krach hingegenkaum vernehmbar.