Kinostart 4. August Kinostart 4. August: «Die Schlümpfe»

Berlin/dpa. - Sie sind klein, sie sind blau, sie sind clever: Die Schlümpfe. Seit mehr als 50 Jahren wuseln die Wesen mit den ulkigen Mützen durch die Kinderzimmer - zunächst als Comic, dann als Zeichentrickserie und Spielfiguren. Kinder lieben sie auf Bettwäsche, Handtüchern und Trinkbechern oder als Schlumpf-Eis. Im digitalen Zeitalter fehlte eigentlich nur noch eins: Ein 3D-Film mit computeranimierten Schlümpfen und echten Menschen. Der kommt jetzt in die Kinos - mit dem schlichten Titel «Die Schlümpfe» und dem heutzutage unvermeidlichen Zusatz «in 3D».
Es ist nicht das erste Mal, dass die Drei-Äpfel-Hochs die Leinwand erobern: Bereits 1976 lief der Film «Die Schlümpfe und die Zauberflöte», allerdings noch ganz klassisch gezeichnet, im bekannten 2D-Fernseh-Design. Nun hat das Filmstudio Sony Pictures den zweidimensionalen Kreaturen des belgischen Zeichners Peyo (Pierre Culliford, 1928-1992) Tiefe eingehaucht, die dritte Dimension.
Und es schickt sie erstmals in unsere Welt, die reale Menschenwelt. Raus aus dem niedlich-bunten verwunschenen Dorf im Zauberwald mitten hinein in die Metropole aller Metropolen, New York. Denn auf der Flucht vor dem bösen Zauberer Gargamel (schön überdreht albern-böse: Hank Azaria) nehmen sechs Schlümpfe den falschen Weg, werden in einen Zauberstrudel gesaugt und im Central Park ausgespuckt - natürlich dicht gefolgt von Gargamel und dessen Katze Azrael.
Doch was sollen Schlümpfe in unserer Welt anfangen? Sie brauchen Verbündete, um Gargamel zu besiegen und wieder in ihre Heimat zurückzukommen. Die finden sie in Grace (Jayma Mays, «Der Kaufhaus Cop») und Patrick (Neil Patrick Harris, «How I Met Your Mother»), einem jungen New Yorker Pärchen.
Natürlich will der engagierte Werbefachmann Patrick zunächst nichts von den Schlümpfen wissen; er hält sie für eine Halluzination, dann für lästig. Doch - und hier kommt die Moral von der Geschicht' - am Ende überzeugen sie ihn von den wahren Werten im Leben: Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Familie.
Das ist etwas dick aufgetragen, hört sich aber schlimmer an, als es ist. Denn der Film ist rasant geschnitten, hat viel Action und ebenso viele Lacher. Das Schlumpf-Sextett ist einfach eine Bande zum Liebhaben: Der weise Papa Schlumpf, die schöne Schlumpfine, der tollpatschige Clumsy, der kluge Schlaubi, der meckernde Muffi und vor allem der mutige McTapfer - ein echter Haudegen inklusive Schottenrock und rotem Backenbart.
Regisseur Raja Gosnell («Scooby-Doo») hat die 1958 geschaffenen Schlümpfe technisch perfekt und mit Liebe zum Detail ins 21. Jahrhundert geholt. Ihr Dorf mit den Pilz-Häuschen ist eine wundervolle Fabelwelt. Die Schlümpfe haben auch in 3D nichts von ihrer Putzigkeit verloren, bauen immer noch in fast jeden Satz ein «schlumpf» ein, nerven aber mit ihrer steten Fröhlichkeit und dem allgegenwärtigen Gesinge (Lalalalalalaa) schon mal ihre Mitmenschen - so viel Selbstironie darf sein. Ein echter Spaß für Kinder im Grundschulalter; und auch die Erwachsenen können mitschlumpfen.