Kinostart 31. Mai Kinostart 31. Mai:

München/MZ. - Für die angeblich inzestuöse Beziehung zwischen dem österreichischen Dichter Georg Trakl (1887 - 1914) und seiner musikalisch hochbegabten Schwester Margarethe gibt es bis heute keine stichhaltigen Beweise, denn die Briefe, die sich die beiden Geschwister schrieben, existieren nicht mehr. Als wahrscheinlich gilt, dass die Familie aus Angst vor der Schande die Briefe vernichtete. Eine inzestuöse Beziehung zu seiner Schwester deutet Trakl in seinem Gedicht „Blutschande“ an.
Der Münchner Regisseur Christoph Stark konzentriert sich in seinem Film „Tabu - Es ist die Seele ... ein Fremdes auf Erden“ auf diese fiktive Liebesbeziehung der beiden Geschwister und weicht von den biografischen Fakten stark ab. Rigoros und offen zeigt er, wie zerstörerisch eine Liebe sein kann, die nicht sein darf. Peri Baumeister erhielt für ihre Darstellung der Margarethe auf dem diesjährigen Filmfestival Max Ophüls den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin.
Auf einer Familienfeier erfährt Georg (Lars Eidinger), dass seine Schwester Margarethe, genannt Grete, ebenfalls nach Wien kommen wird, um dort Musik zu studieren. Georg ist entsetzt, denn seine Gefühle für die Schwester gehen in eine unerhörte Richtung. Es kommt, wie es kommen muss, Georg und Grete beginnen gegen jede Vernunft eine Liebesbeziehung.
Was dem Drama zweifelsohne hervorragend gelingt - dank der großartigen Besetzung - ist der innere Konflikt Georgs, der ihn immer mehr in Verzweiflung stürzte.
Tabu - Es ist die Seele ... ein Fremdes auf Erden
Drama, Österreich, D, F, Luxemburg 2011,
Regie: Christoph Stark
fsk: ab 16 Jahre
Der Film startet zunächst nicht in den Kinos unserer Region.