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Kinostart: 28. Dezember Kinostart: 28. Dezember: «Mein Name ist Eugen»

Von Karin Zintz 20.12.2006, 09:15
Eduard (Alex Niederhäuser) hält im neuen Kinofilm "Mein Name ist Eugen" auf einer Leiter liegend ein Huhn in der Hand und sieht einen Polizisten mit weit aufgerissen Augen an (undatierte Filmszene). Die Komödie spielt in den 60er Jahren und handelt von einer Gruppe Kinder, die selbst keinen Lausbubenstreich auslassen und sich auf die Suche nach dem König der Lausbuben machen. (Foto: dpa)
Eduard (Alex Niederhäuser) hält im neuen Kinofilm "Mein Name ist Eugen" auf einer Leiter liegend ein Huhn in der Hand und sieht einen Polizisten mit weit aufgerissen Augen an (undatierte Filmszene). Die Komödie spielt in den 60er Jahren und handelt von einer Gruppe Kinder, die selbst keinen Lausbubenstreich auslassen und sich auf die Suche nach dem König der Lausbuben machen. (Foto: dpa) Mfa-film

Hamburg/dpa. - Doch «Mein Name ist Eugen» spielt in den 60er Jahrenund in der Schweiz und verbreitet unbeschwerte Nostalgie undFröhlichkeit. «Lieber mit knurrendem Magen ins Bett als einen Streichauslassen!», versprechen sich die Bengel in ihrem ganz eigeneneidgenössischen Schwur.

Eugen und Co. demolieren munter Ritterrüstungen, fesseln Mädchen,bringen Zimmerdecken zum Einsturz und Hühnern das Fürchten bei. Unddann hauen sie ab, mit dem Fahrrad in die große Stadt Zürich, umeinen Mann namens Fritzli Bühler zu suchen. Der selbst ernannte«König der Lausbuben» hat früher mal in Eugens Haus gewohnt und eineviel versprechende Schatzkarte hinterlassen.

In ihrer Heimat Schweiz sind Eugen und seine Freunde - der stetsKaugummi kauende und waghalsige Wrigley, der ängstliche Bäschteli undder dicke Eduard - als Romanfiguren so bekannt wie «Heidi». Das Buchüber ihre Abenteuer erschien 1955 und ist bis heute ein Bestseller.Geschrieben hat es der Pfarrer Klaus Schädelin, weil er fand, «dasses viel zu wenig lustige Bücher gibt». Für den Film versetzteRegisseur Michael Steiner die Handlung um zehn Jahre nach vorn undschwelgt im sonnigen Dekor der 60er. Alte Autos, Glockenröcke undtoupierte Frisuren passen herrlich zu den frechen, aber niemalsbösartigen Streichen der Jungen, die durch ihr Abenteuer zu einertieferen Freundschaft finden.

Beim Kinderfilmfest Hamburg, wo «Mein Name ist Eugen» im HerbstPremiere feierte, belohnte das Publikum den Film mit größterHeiterkeit. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter und ihreEltern haben mit Sicherheit ihren Spaß an der Geschichte, die einbisschen an «Michel aus Lönneberga» erinnert. Aber auch für ältereKids, an Computerspiele und teure Animationsstreifen gewöhnt,entfaltet das Werk einen altmodischen Reiz. Im Lachen über «Eugen»schwingt auch ein bisschen Sehnsucht mit nach einer vergangenen Zeit,die freier, ungefährlicher und toleranter scheint als die Gegenwart.