Kinostart: 27. Dezember Kinostart: 27. Dezember: «Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit»

Hamburg/dpa. - Navy-Boys in strahlend weißen Uniformen werfenihre Bräute in die Luft, Kinder und die Sonne lachen um die Wette.Eine Blaskapelle spielt «O When The Saints» und ein Transparentverkündet «Katrina only made us stronger». Auf einer Fähre in NewOrleans wird kräftig «Mardi Gras» - Karnevalsdienstag - gefeiert. Daverliert ein kleines Mädchen an der Reling seine Puppe, die langsamin den Wellen untergeht. Ein Unglückszeichen, denn im nächstenAugenblick jagt eine Bombe das Wasserfahrzeug in die Luft. Resultat:543 Tote. Nach diesen von der Kamera einfühlsam und in jeder Hinsichtstimmungsvoll eingefangenen Einstiegsbildern, die auch an 9/11 denkenlassen, hat Bombenattentats-Experte Doug Carlin (Oscar-PreisträgerDenzel Washington) einen neuen Job. Dabei verliebt sich deraufrechte, sehr intuitiv vorgehende Ermittler nicht nur in eine Tote,sondern unternimmt auch mit FBI-Hilfe eine Zeitreise, um dasVerbrechen zu verhindern und die Opfer zu retten.Blockbuster-King Jerry Bruckheimer («Top Gun», «Armageddon»,«Pearl Harbour», «Fluch der Karibik») hat wieder zugeschlagen: ImAuftrag dieses kommerziell erfolgreichsten Produzenten, den Hollywoodje hatte (Gesamteinspielergebnisse: 13,5 Milliarden Dollar)inszenierte Action-Spezialist Tony Scott («Enemy Of The State») denScience-Fiction-Thriller mit Romanzen-Elementen «Déjà Vu - Wettlaufgegen die Zeit». Reale Ergebnisse der modernen Physik wie String-Theorie, Parallelwelten und Wurmlöcher gaben den Anstoß zu der Story.Für Bruckheimer, Scott und Washington ist es nicht die ersteZusammenarbeit - bereits 1995 schufen die drei den gelungenen U-Boot-Film «Crimson Tide». Trotz der besten Voraussetzungen für Spannungder Extra-Klasse geriet «Déjà Vu» jedoch nur teilweiseaußergewöhnlich - die amerikanischen Kinokassen klingeln trotzdem.Auf der Haben-Seite befinden sich die verheißungsvolleEingangssequenz sowie die vielen Aufnahmen des so schönen wieleidgeprüften New Orleans: In helles Licht getaucht, sieht man immerwieder historische Häuserzeilen des French Quarter, aber auchheimgesuchte Viertel - eine Hommage an die Stadt. Katrina-bedingtfanden die Dreharbeiten nicht wie geplant im Herbst 2005 statt,sondern Anfang 2006. Die Unterstützung durch Bevölkerung und Behördensei groß gewesen, sagte Bruckheimer später: «Als wir in den Straßendrehten, kamen jeden Tag Anwohner und dankten uns für unseren Beitragzur Wiederbelebung ihrer Stadt.» Darüber hinaus punktet der Streifenmit guter Besetzung, zu der auch Val Kilmer als FBI-Mann, JamesCaviezel als Terrorist und vor allem die ausdrucksstarke NewcomerinPaula Patton («Hitch») - zunächst als schöne Leiche - gehören.Überwiegend verlässt sich «Déjà Vu» allerdings auf seineGrundidee, die angeblich wissenschaftlich begründete Zeitreise. ImFilm verfügt das FBI über geheime Satellitenaufnahmen, die dasGeschehen auf der Erde von jeweils viereinhalb Tagen zuvor auf dieMonitore bringen. In einer entsprechenden Kapsel gelingt dem wiedereinmal typisch honorigen Washington-Helden dann selbst der Sprungdurch Raum und Zeit. Nun ist weder das Konzept der Zeitreise in einemScience-Fiction-Werk originell - immerhin ein Standard seit H.G.Wells' Literaturklassiker «The Time-Machine» (1895). Noch bringt eshier für die Entwicklung der Geschichte wesentlich mehr als wasohnehin zu einem ordentlich gemachten Thriller gehört: Hektik,rasende Autos und feuernde MGs. Und wenn sich für die Dialoge darausAspekte ergeben wie Schicksal, Wiedergeburt, Patriotismus und Opfer,dann sind dies bloß ein paar pseudo-spirituelle Loopings stattmetaphysischem Mehrwert.«Déjà Vu-Wettlauf gegen die Zeit», USA 2006, Science-Fiction-Thriller plus Romanze über einen Ermittler, der nach einemBombenanschlag in New Orleans mit vielen Toten vom FBI auf Zeitreisein die Vergangenheit geschickt wird, um das Attentat zu verhindern.Produktion: Touchstone Pictures und Jerry Bruckheimer Films.Darsteller: Denzel Washington, Paula Patton, Val Kilmer, JamesCaviezel, Adam Goldberg. Regie: Tony Scott, Drehbuch: Bill Marsiliiund Terry Rossio, Kamera: Paul Cameron. Laufzeit: 120 Minuten,Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren, Zielgruppe: Action-Fans.