Kinostart: 25. November Kinostart: 25. November: «Das Vermächtnis der Tempelritter»

Washington/dpa. - Spätestens seit Dan Browns phänomenalenBucherfolg «Sakrileg» sind Schatzsucher so richtig in. Auf dieserWelle reitet auch der neue Film «Das Vermächtnis der Tempelritter»mit Nicolas Cage, wobei die Produzenten deutlich machen, dass ihreFilmidee schon lange in der Entwicklung war, bevor Brown mit demSymbolhistoriker Robert Langdon die Bestsellerlisten stürmte.
Wie Dan Brown schickt auch Regisseur Jon Turteltaub seinen Heldenauf die Fährte der sagenhaften Tempelritter. Nicolas Cage alssympathischer Archäologe Ben Franklin Gates will ein jahrhundertealtes Geheimnis lüften. Er sucht den unsäglich wertvollen Schatz, dendie Tempelritter in der Hollywood-Version natürlich in den USAversteckt haben.
Nicht etwa Geldgier treibt den guten Gates. Er will nur eine alteFamilienrechnung begleichen. Den raffgierigen Bösewicht gibt seineinstiger Schatzsucher-Kompagnon Ian Howe, gespielt von Sean Bean,der als Odysseus in «Troja» zu sehen war. Die beiden liefern sich einWettrennen um den Schatz, das sie vom Polarkreis über dasNationalarchiv in Washington und Philadelphia bis in tiefe Tiefenunter der Wall Street in Manhattan treibt.
Cage fasziniert an diesem Abenteuerfilm im Indiana Jones-Stil dieLeidenschaft des Helden. «Dass jemand so begeistert einen Traumverfolgt, das war eine Herausforderung», sagt Oscar-Preisträger Cage,der in schwierigen Charakterrollen brillierte («Leaving Las Vegas»,«Adaptation»). Action und Abenteuer liegen ihm auch. «Ich wollte niein einer bestimmten Rolle gefangen bleiben», sagt Cage.
An seiner Seite spielt Diane Kruger (die Helena in Troja) dieschöne, zunächst widerspenstige Wissenschaftlerin Abigail Chase. WieKruger stammt Chase im Film aus Deutschland, was ihre Kompetenz alsPatriotin für einen kurzen Moment in Frage stellt. Einleidenschaftlicher Kuss im spannendsten Moment des Films sei seineeigene Idee im Filmskript gewesen, sagt Cage stolz.
«Das Vermächtnis der Tempelritter», aus dem Hause desErfolgsproduzenten Jerry Bruckheimer («Fluch der Karibik») hat vonallem, das des Kinogängers Herz begehren könnte, ein kleinesbisschen: für Spannungsfreunde das Abenteuer, fürs Herz die Romantik,für junge Leute den linkischen Computerfreak, für Psycho-Freaks eineBeziehungskiste in der Heldenfamilie und dann zum Lachen die bösenBuben, die wenig sagen, aber so richtig finster gucken können.
«Kann das alles möglich sein?» fragt Chase gegen Ende des Films infassungslosem Staunen. Dass Gates im ewigen Eis mit dem Pickelausgerechnet die Stelle des längst gesunkenen Schiffes trifft, dassChase sich plötzlich vom Schatzjagdfieber anstecken lässt und Gatesverhärmter Vater in der bittersten Stunde das Herz für seinen fastverstoßenen Sohn aufgeht?
So elegant perfekt wie in Dan Browns «Sakrileg» passen die Puzzle-Steine in diesem Tempelritter-Abenteuer nicht zusammen. WährendBrowns Held Langdon seinen Schatz am Ende findet, doch dasjahrtausende alte Geheimnis wahrt, geht Gates Geschichte anders aus.- Zwei Stunden nette Unterhaltung ohne große Höhepunkte.