Kinostart: 25. Januar Kinostart: 25. Januar: «Blood Diamond»

Hamburg/dpa. - Seine Familie musste nacheinem Rebellenangriff ihr Dorf verlassen; er selbst wird in eineDiamantenmine verschleppt. Als er dort einen riesigen Edelsteinfindet, behält er den Fund für sich, vergräbt den unendlichwertvollen Stein und riskiert damit sein Leben.
In seinem packenden Abenteuerfilm «Blood Diamond» verwebtRegisseur Edward Zwick («Last Samurai») die Schicksale der beidenMänner, die unterschiedlicher nicht sein könnten, mit dem deridealistischen Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly). Das Triomacht sich auf die Suche nach dem Stein, der für jeden eine andereBedeutung hat: Freiheit, Familie oder einen gelungenen Artikel.Dennoch ist der Film alles andere als ein rührseliges «Buddy»-Movie.Der Interessenkonflikt zwischen Archer und Solomon bleibt bis zumSchluss bestehen, jeder verfolgt sein eigenes Ziel. Allein Maddybildet die Verbindung zwischen den beiden.
Zwick stellt die bittere afrikanische Realität in vielen Facettendar. Während Diamanten in den westlichen Ländern für Reichtum,Wohlstand und Treue stehen, sind die Steine in der Dritten Weltbegehrte Mittel zum Waffenerwerb. So genannte Blutdiamanten werdenaußer Landes geschmuggelt, um dort weiterverkauft zu werden.
Grausame Missstände wie die Rekrutierung von Kindersoldaten werdenin «Blood Diamond» nicht ausgespart. Als selbst Solomons Sohn Dia(Kagiso Kuypers), mittlerweile ein Kindersoldat der Rebellenarmee«R.U.F.», nicht davor zurückschreckt, seinen eigenen Vater ans Messerzu liefern, erfährt der Zuschauer Gefühle der Ohnmacht und Wut. Imklaren Kontrast, fast schon makaber, steht dem grausamen Geschehendie wunderschöne Landschaft Westafrikas gegenüber.
Bei der Auswahl der Schauspieler bewies Oscar-Gewinner EdwardZwick einmal mehr ein gutes Händchen. Djimon Hounsou («Amistad», «InAmerica») ist die perfekte Besetzung von Solomon Vandy, demmoralischen Fixpunkt des Films. Dass er selbst in Afrika geboren istund den Kontinent förmlich in seinen Genen trägt, ist seinemintensiven Spiel anzusehen.
Auch Leonardo DiCaprio brilliert nach dem Scorsese-Thriller«Departed - Unter Feinden» nun schon in dem zweiten Film innerhalbweniger Monate. Fast schon mühelos spricht er den südafrikanischenAkzent und braucht nur einige wenige Gesichtsausdrücke, um zu zeigen,was in Archer vorgeht.
«Blood Diamond» setzt ein anspruchsvolles Thema mit eineransprechenden Story um und zeigt einen Kontinent aus dreiverschiedenen Blickwinkeln, den viele vorher so vielleicht noch niegesehen haben. Packend, berührend und realistisch - ein Film, der denZuschauern die Augen öffnet.