Kinostart: 24. November Kinostart: 24. November: «Ein ungezähmtes Leben»

Hamburg/dpa. - Widerwillig stimmt er zu, lässt sie aber deutlichseine Ablehnung spüren. Noch immer hat er es ihr nicht verziehen,dass sein Sohn vor zehn Jahren ums Leben kam, weil sie damals amSteuer ihres Wagens einnickte. In dem emotionsgeladenen Familiendrama«Ein ungezähmtes Leben» thematisiert der preisgekrönte schwedischeRegisseur Lasse Hallström («Mein Leben als Hund», «Gilbert Grape Irgendwo in Iowa», «Chocolat») mit subtilem Humor moralische Fragenwie Schuld und Sühne, Vergebung und Versöhnung.
Das Skript zu diesem bewegenden Leinwandabenteuer hat deramerikanische Drehbuchautor, Essayist und Romancier Marc Spragg («Woder Fluss die Richtung ändert») gemeinsam mit seiner Ehefrau Virginiaverfasst. Produziert wurde dieser poetische Kinostoff, dessen Tonfallund Bandbreite den Regisseur auf Anhieb begeisterte, von KelliannLadd, dem Erfolgproduzenten Alan Ladd Jr. («Ein Fisch namens Wanda»,«Thelma & Louise») sowie Hallströms langjähriger ProduktionspartnerinLeslie Holleran.
Während der Vorbereitungen zu dem Kinofilm nahm der Drehbuchautordie Arbeit an seinem Roman auf «Ein ungezähmtes Leben» auf, der alsBuch zum Film inzwischen auch in Deutschland erschienen ist.
Der grimmige Großvater zeigt selbst seiner kleinen Enkelin, vonderen Existenz er bisher nichts geahnt hat, zunächst die eiskalteSchulter. Der einzige Mensch, um den er sich kümmert, ist sein schwerlädierter Nachbar (Morgan Freeman), der seit seiner Begegnung miteinem Grizzlybären auf fremde Hilfe angewiesen ist. Während es mitder Schwiegertochter zu immer heftigeren Auseinandersetzungen kommtund obendrein ihr jähzorniger Ex-Freund (Damian Lewis) auf der Ranchauftaucht, beginnt das kleine Mädchen allmählich sein Herz zuerobern. Zusammen mit ihr fährt er sogar gerne in den Zoo, um demgefangenen Bären einen Besuch abzustatten.
Die Dreharbeiten erfolgten in British Columbia, wo das Filmteameine alte Ranch anmietete. Damit das Anwesen älter und verwitterterwirkte, nahm der Produktionsdesigner David Gropman(«Schiffsmeldungen», «Chocolat») bauliche Veränderungen an demGebäude vor. Dabei ließen sich Hallström und Gropman von altenSchwarzweißaufnahmen von Farmen in Wyoming inspirieren. Um dieDramaturgie der Story auch visuell zu vermitteln, wurde im Laufe desFilms eine zunehmend hellere und sonnigere Lichtgestaltung gewählt.Zu den größten Herausforderungen bei den Filmaufnahmen gehörten dieSzenen mit dem riesigen Bären, der am Set stets unter der strengenAufsicht des Tiertrainers Doug Seus stand. Dennoch war es wederFreeman noch Redford ganz geheuer, mit diesem pelzigen Filmpartner zudrehen, zumal letzterer in der Vergangenheit bereits einmal vor einemBären auf einen Baum flüchten musste.
Wie schon in seinen früheren Werken «Gilbert Grape - Irgendwo inIowa» oder «Gottes Werk und Teufels Beitrag» gelingt es RegisseurHallström auch in diesem vielschichtigen Familiendrama, geballteEmotionen auf die Leinwand zu bringen. Der Dreh- und Angelpunktdieser warmherzigen Story ist das Thema Schuld, das die Protagonistenauf unterschiedlichste Weise miteinander verbindet. Nahezu beiläufigbefördert Hallström in den Nebenhandlungen augenzwinkernd die kleinenDramen ans Tageslicht. So zerfleischt sich der Rancher mitSelbstvorwürfen, dass er seinen besten Freund nicht vor dem Angriffdes Bären retten konnte, weil er damals zu betrunken war, um seinGewehr zu ziehen. «Ein ungezähmtes Leben» ist eine subtileCharakterstudie, die durch eine komplexe Geschichte, opulenteKinobilder und vor allem eine grandiose Starbesetzung besticht.