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Kinostart 24. März Kinostart 24. März: Nicolas Cage in «Der letzte Tempelritter»

Von Gregor Ries 24.03.2011, 12:13
Stephen Campbell Moore als Debelzaq (von links), Nicolas Cage als Behmen und Ron Perlman als Felson in dem Abenteuerfilm «Der letzte Tempelritter». (FOTO: UNIVERSUM FILM/DAPD)
Stephen Campbell Moore als Debelzaq (von links), Nicolas Cage als Behmen und Ron Perlman als Felson in dem Abenteuerfilm «Der letzte Tempelritter». (FOTO: UNIVERSUM FILM/DAPD) dapd

Frankfurt/Main/dapd. - Der mit europäischen Geldern finanzierteMittelalter- und Fantasy-Thriller «Der letzte Tempelritter», inBudapest und Salzburg gedreht, stellt leider keine Ausnahme dar.Hauptfiguren sind die Tempelritter Behem und Felson, die nachKreuzzugs-Gemetzeln im Heiligen Land desillusioniert nach Europazurückkehren.

Auf dem Heimweg werden sie mit den verheerenden Auswirkungen desSchwarzen Todes konfrontiert (obwohl die Pest in der Realität erst100 Jahre nach den Kreuzzügen wütete). Nachdem man die Deserteure ineiner Stadt an ihrem Schwert identifizierte, bringen Soldaten sie zudem stark deformierten Kardinal d'Ambroise (der unverwüstlicheChristopher Lee). Dieser zwingt sie, eine vermeintliche Hexe (ClaireFoy) als Urheberin des Pestausbruchs zu einem entlegenen Kloster zubringen, weil man ihr nur dort wirksam den Teufel austreiben könne.

Auf ihrer Odyssee werden die unerschrockenen Söldner vomabgebrühten Ritter Eckhart, dem feindlich eingestellten MönchDebelzaq, dem ortskundigen Gauner Hagamar sowie, alsIdentifikationsfigur, einem angehenden, eigensinnigen Ritterlehrlingbegleitet. Streckenweise gelingt es Actionspezialist Dominic Sena,mit bewährten Gefahrensituationen oder anhaltenden Differenzeninnerhalb der Gruppe Dramatik zu erzeugen. Im Mittelteil entwickeltsich der Abenteuerstoff zur nicht unspannenden, übersinnlichenVariante der «Glorreichen Sieben», wobei das Team auf dem sinistrenPfad zunehmend dezimiert wird.

Zwtl: Exorzismus-Expedition wie im Wilden Westen

Es fällt einmal mehr Ron Perlman zu, die dramatischen Situationenmit beiläufiger Ironie zu kommentieren, während Nicolas Cage wiegehabt auf eine grimmig-gramzerfurchte Miene setzt. Leiderbeantwortet das Werk die Frage nach der Existenz des Bösen schon imProlog, wenn eine verschrumpelte Hexe - besenfrei - durch die Lüfteschwebt.

Das Gleiche gilt für die Frage, ob das junge Mädchen im Käfigwirklich mit dem Satan in Bunde steht. Denn schnell beginnt daskleine Biest, Zwietracht zu säen, da sie «Verletzungen im Herzen»erkennen kann.

Nachdem die Expedition von einem Rudel monstermäßiger Wölfeattackiert wird, erreicht sie ihr abgelegenes Ziel. Im lärmendenFinale verkommt der Kloster-Endkampf gegen fliegende Mönch-Zombiesund hämische Dämonen, übergossen von einer bombastischenSymphoniesoße, zur albernen Geisterbahneinlage. Der forcierteHexenzauber nebst überflüssiger Liebesgeschichte wirkt da nur nochlächerlich. Sowohl die Startverschiebungen wie auch dieursprüngliche Laufzeitangabe von 113 Minuten - ohne Nachspann bringtes das Getöse nicht einmal auf 90 - lassen auf Nachbearbeitungenschließen; genutzt hat es nicht.